Bayern verteilt mehr als 30 Millionen Corona-Masken aus Zentrallager
Einst waren sie in der Pandemie ein teures Schutzgut, welches kaum
wer missen wollte. Nun verstauben die Kisten mit den Corona-Masken
und werden mancherorts auch schon verbrannt. In Bayern muss das nicht
sein.
München (dpa/lby) - Seit der Corona-Krise wurden in Bayern von den im
Pandemiezentrallager verwahrten Schutzmasken bereits mehr als 30
Millionen zur weiteren Nutzung verteilt. «Im Rahmen des rollierenden
Systems wurden schon seit Ende 2020 Masken aus dem
Pandemiezentrallager an das Personal an den bayerischen
Bildungseinrichtungen (Schulen und Kitas), an das Personal in Alten-
und Pflegeheimen sowie in einer einmaligen Aktion an bedürftige
Personen abgegeben», sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums
auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Die Masken werden in Bayern verteilt, bevor sie wegen einer
Überschreitung des Haltbarkeitsdatums nicht mehr genutzt werden
dürfen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sie - anders als
etwa im Bund - entsorgt werden müssen. Angesichts des Maskenmangels
zu Beginn der Corona-Pandemie hatten das Bundesgesundheitsministerium
und auch die Länder mehrere Milliarden Schutzmasken gekauft.
«Neben den mehr als 30 Millionen Masken konnten auf diese Weise
bislang weitere rund 850 000 Masken sowie rund 16 Millionen
Schutzhandschuhe vor Ablauf des Verwendungsdatums abgegeben und somit
anstelle einer thermischen Verwertung einer sinnvollen Verwendung
zugeführt werden», betonte der Sprecher.
Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) habe
dafür sogenannte Produktkataloge mit demnächst ablaufenden Artikeln
erstellt. Diese Kataloge beinhalten die genaue Bezeichnung der
abzugebenden Waren. Neben den bayerischen Kliniken wurden auch
staatlichen Dienststellen und sozialen Einrichtungen entsprechende
Artikel angeboten.
Kürzlich hatte die «Welt» unter Berufung auf eine Auskunft des
Bundesgesundheitsministeriums darüber berichtet, dass der Bund
mindestens 755 Millionen OP- und FFP2-Masken mit überschrittenem
Haltbarkeitsdatum verbrennen lassen wolle. Auch ein Großteil der
anderen Bundesländer plant eine Verbrennung nicht mehr brauchbarer
Corona-Masken oder hat diese bereits durchgeführt, wie einer Abfrage
der «Welt» bei den Landesgesundheitsministerien ergab.
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