Ausbau von Hilfen zur Suizid-Vermeidung geplant

Es geht um Unterstützung für Menschen in besonders verzweifelter
Lage: Um die Zahl der Suizide zu senken, soll die Prävention
verstärkt werden. Im Blick steht auch eine mögliche neue
Telefon-Hotline.

Berlin (dpa) - Anlaufstellen und Hilfen zum Vorbeugen von
Selbsttötungen sollen bundesweit ausgebaut werden. Darauf zielt eine
Präventionsstrategie, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
am Donnerstag vorgestellt hat. Seit gut 20 Jahren nehme die Zahl der
Suizide mit rund 10 000 betroffenen Menschen pro Jahr nicht ab, sagte
der SPD-Politiker in Berlin. Dies seien Tragödien, auch für die
Familien. Ziel sei, die Suizidraten zu senken. 

Vorgesehen ist den Angaben zufolge auch ein gesetzlicher Rahmen. Im
Blick stehen unter anderem eine stärkere Bündelung von
Beratungsangeboten und eine zentrale Krisen-Hotline für Menschen in
akuten Suizidsituationen etwa unter der Nummer 113. Bestimmte Orte
wie Brücken oder Bahnstrecken sollten stärker gesichert werden,
machte Lauterbach deutlich. 

Zuletzt hatte auch der Bundestag im Juli 2023 einen Ausbau der
Vorbeugung eingefordert. Damals waren im Parlament zwei Initiativen
gescheitert, für Angebote zur Sterbehilfe einen gesetzlichen Rahmen
mit Vorgaben zu Wartezeiten und Beratungen zu schaffen. Nach einem
stattdessen vom Bundestag mit großer Mehrheit angenommenen Antrag
sollen Beratungs- und Hilfsangebote besser unterstützt werden, um
Menschen in Krisen zu erreichen.