Krankenhausgesellschaft erwartet Einschnitte durch Klinikreform

Die geplante Neuordnung der Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen wird
konkret. Die Kliniken erfahren bald, welche Behandlungen sie künftig
anbieten dürfen. Es wird eine starke Konzentration erwartet.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Krankenhausgesellschaft
Nordrhein-Westfalen (KGNW) befürchtet drastische Einschnitte für die
Kliniken durch die Reform von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU). Am Freitag hatte das NRW-Gesundheitsministerium allen
Krankenhäusern mitgeteilt, welche Behandlungen sie künftig
voraussichtlich noch anbieten dürfen. «Da kommen jetzt Einschnitte,
die richtig weh tun», sagte KGNW-Präsident Ingo Morell der
Düsseldorfer «Rheinischen Post» und der «Westdeutschen Allgemeinen

Zeitung» (WAZ/Samstag). Das Land werde die Zahl der Anbieter
einschränken.

Das Gesundheitsministerium (MAGS) will am Montag in einer
Pressemitteilung über die Pläne informieren. Zuvor hatte das
Ministerium ein zweites Anhörungsverfahren gestartet. Die Schreiben
sollen auf die MAGS-Webseite online gestellt werden. Konkret geht es
zum Beispiel darum, welche Kliniken künftig noch Hüft-Operationen
oder Lebereingriffe vornehmen dürfen oder an welchen Standorten es
noch Geburtszentren der höchsten Stufe geben wird.

Morell nannte erste Beispiele: Im Regierungsbezirk Düsseldorf hätten
33 Krankenhäuser Lebereingriffe beantragt, es sollten aber nur noch
neun berücksichtigt werden. Das Einsetzen von künstlichen Hüften
hätten im Versorgungsgebiet Düsseldorf 20 Häuser beantragt, es
sollten aber nur noch zehn machen dürfen. «Die Zahlen zeigen, dass da
massive Veränderungen stattfinden», sagte Morell der «WAZ».

Die Kliniken bekommen zunächst die Möglichkeit zu Stellungnahmen, die
nach den Sommerferien ausgewertet werden. Auf dieser Basis treffe das
Ministerium die Entscheidung, welches Leistungsportfolio jedes
einzelne Krankenhaus in welchem Umfang künftig anbieten könne, sagte
eine Sprecherin auf dpa-Anfrage. Bis Jahresende 2024 sollen die fünf
Bezirksregierungen dann die endgültigen Feststellungsbescheide
verschicken.

Im Grundsatz steht die KGNW hinter Laumanns Reform. «Die Strukturen
werden wir nicht aufrechterhalten können», sagte Morell der
«Rheinischen Post». «Zudem sorgen Konzentration und Spezialisierung
für bessere Qualität.» Er befürchte aber Widerstände in der
Lokalpolitik.

Die Krankenhäuser in NRW sollen sich künftig auf bestimmte Leistungen
konzentrieren und nicht mehr alles anbieten. Grundsatz ist aber, dass
ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung für
90 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 20 Autominuten erreichbar
sein muss. Intensivmedizin muss flächendeckend vorgehalten werden.

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