Gesichtsmasken schützen vor erneuten Schlägen

Kylian Mbappé könnte nach seinem Nasenbeinbruch bei der weiteren EM
mit Maske auflaufen. Aber wie funktionieren derartige Schutzmasken?
Experten geben Aufschluss.

Düsseldorf/Köln (dpa) - Auch in der Genesungsphase schon aufs
Spielfeld: Frankreichs Superstar Kylian Mbappé soll trotz
Nasenbeinbruchs bald wieder spielen. Das ist möglich, wenn eine
Gesichtsmaske die Nase vor erneuten Schlägen schützt. «Ist eine Nase

gebrochen, aber nicht verschoben, können Fußballer ziemlich direkt
wieder spielen», sagt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Michael E. Deeg.

Ohne Maske sähe das anders aus. «Wer dann noch mal einen Schlag auf
die Nase bekommt, bei dem verschiebt sich der Knochen auf jeden
Fall», sagt Deeg. Die Maske aber leitet den Schlag - egal ob durch
den Ball, einen Ellenbogen, eine Schulter oder ein Knie - von der
Nase weg hin zu noch belastbaren Knochenstrukturen, etwa auf die
Stirn und die Wangen. Je mehr Fläche, desto besser verteilt sich der
Schlag.

Solche Masken, die häufig aus Carbon bestehen und mit Bändern am Kopf
befestigt sind, werden individuell angefertigt. «Wir nehmen einen
Abdruck vom Gesicht, dann wird die Maske modelliert», erklärt
Sebastian Malzkorn, Geschäftsführer der gleichnamigen
Orthopädie-Technik-Manufaktur, die schon zahlreiche Profi-Fußballer
ausstattete.

Bei einer einfachen Nasenbeinfraktur wiege so eine Maske nur 50
Gramm. «Sie soll die Betroffenen möglichst wenig einschränken und
eine gute räumliche Wahrnehmung bieten - damit sie auch den Ball noch
sehen können.» Auch können Masken etwa für Kieferanbrüche oder
Jochbeinbrüche angefertigt werden.

Maske schützt nicht vor Schmerzen

Maske hin oder her: Jeder weiterer Schlag ins Gesicht ist extrem
schmerzhaft. Aber es gebe den Spielern Sicherheit zu wissen, dass die
Nase nicht erneut breche, meint Malzkorn. «So können sie wieder
angstfrei auf dem Platz agieren und mit freiem Geist in die
Zweikämpfe reingehen.»

Die Maske wird nur dann getragen, wenn die Fußballer eine Kollision
fürchten müssen. Beim Joggen, beim Essen oder im Bett ergäbe so eine

Maske keinen Sinn, sagt Malzkorn. «Das ist keine Schiene, die die
Nase gerade hält, kein Therapiemittel, sondern eine Schutzbekleidung,
ähnlich wie beim Motorradfahren.»

Der Orthopädie-Techniker hat auch schon Basketballer mit
Gesichtsmasken ausgestattet oder Industriekletterer, welche in ihrem
Beruf damit rechnen müssen, etwas ins Gesicht zu bekommen. Im
Handball hingegen seien derartige Masken nicht erlaubt - zum Schutz
der Gegenspieler. 

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