Bericht: Sanofi plant Milliarden-Investition in Frankfurt

Mehrere Pharmakonzerne haben zuletzt Milliarden-Investitionen in
Deutschland zugesagt. Nun kann sich offenbar Frankfurt über neues
Geld aus Frankreich freuen. Es geht um ein wichtiges Medikament.

Frankfurt/Main (dpa) - Der französische Pharmakonzern Sanofi will
einem Medienbericht zufolge bis zu 1,5 Milliarden Euro in seine
Insulinherstellung in Frankfurt investieren. Das Unternehmen plane
den Bau einer neuen Produktion an seinem Standort im Stadtteil Höchst
und könnte dafür zwischen 1,3 und 1,5 Milliarden Euro in die Hand
nehmen, berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf das Umfeld
der Bundesregierung. In Höchst betreibt Sanofi bereits eine
Produktionsstätte für Insulin. Diese solle im Zuge der Umstellung auf
eine modernere Technologie einem neuen Werk weichen. Eine endgültige
Entscheidung sei noch nicht gefallen, die Vorbereitungen für die
Bauarbeiten in Höchst liefen aber bereits, hieß es. 

Kanzler Olaf Scholz (SPD) freut sich nach Angaben eines Sprechers
über die Investition. «Der Bundeskanzler blickt auch auf diese
Entwicklung mit einem sehr freudigen Blick», sagte Regierungssprecher
Steffen Hebestreit in Berlin. Davon überrascht worden sei er nicht.

Hessische Landesregierung schaltet sich ein 

Von der hessischen Landesregierung hieß es, Ministerpräsident Boris
Rhein (CDU) und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) seien seit
Monaten im Gespräch mit Sanofi über eine mögliche Ansiedlung. «Eine

finanzielle Beteiligung des Landes ist grundsätzlich denkbar, um
Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen, Investitionen zu hebeln und
Anreize für Innovationen zu setzen», sagte ein Regierungssprecher. 

Inmitten der Debatte um den schwächelnden Wirtschaftsstandort und die
oft kritisierte Knappheit bei wichtigen Medikamenten wäre eine
Milliarden-Investition von Sanofi in Frankfurt ein positives Signal
für Deutschland. Zuletzt hatten mehrere ausländische Pharmakonzerne
hohe Investitionen hierzulande zugesagt: So steckt der
US-Pharmakonzern Eli Lilly 2,3 Milliarden Euro in den Bau einer
Produktionsstätte im rheinland-pfälzischen Alzey. Milliardenschwere
Investitionen in Deutschland haben zudem Daiichi-Sankyo aus Japan,
der Schweizer Pharmariese Roche und der Darmstädter Dax-Konzern Merck
beschlossen. 

Gute Nachrichten für schwächelnden Standort Deutschland

Sanofi wollte den Bericht des «Handelsblatts» auf Anfrage nicht
bestätigen. Das Unternehmen prüfe «ständig
Investitionsmöglichkeiten», um die Widerstandsfähigkeit seiner
Lieferketten weltweit zu verbessern und die Versorgung von Patienten
mit wichtigen Medikamenten und Impfstoffen sicherzustellen, hieß es
lediglich. 

Der Standort Frankfurt ist eines der größten Werke von Sanofi mit
rund 6.600 Beschäftigten. Weltweit sind für den Konzern mehr als
86.000 Menschen tätig. Zuletzt soll es bei Sanofi noch Überlegungen
gegeben haben, die Insulinproduktion aus Frankfurt abzuziehen und
nach Frankreich zu verlagern, berichtet das Handelsblatt. Diese Pläne
sind offenbar vom Tisch.

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