«Grenzwertig»: Sport-Organisationen warnen vor Etatkürzungen

Der deutsche Sport befürchtet, im kommenden Jahr weniger Geld vom
Bund zu bekommen. Inmitten der Haushaltsverhandlungen erheben die
Organisationen ihre Stimme.

Berlin (dpa) - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und weitere
nationale Sport-Organisationen warnen vor möglichen Einsparungen im
Spitzensport. «Unsere Finanzierungssituation ist im Weltmaßstab jetzt
schon grenzwertig», heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung vor dem
Hintergrund der laufenden Haushaltsberatungen der Bundesregierung für
das kommende Jahr. Ohne auskömmliche Finanzierung sei es nicht
möglich, Spitzenplätze bei Olympischen und Paralympischen Spielen
sowie World Games zu erreichen, monieren die Verfasser. 

Eine Dreierrunde aus Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD),
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Vizekanzler sowie
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ringt angesichts strikter
Sparvorgaben von Lindner seit Wochen um einen finalen Etat-Entwurf.
Wenn der Bundestag den Entwurf rechtzeitig bekommen soll, müssen sich
die Koalitionsspitzen in den nächsten Tagen einigen.

Weniger Geld wäre «absurd»

Sollten weniger Bundesmittel als bislang für den Spitzensport
fließen, würde dies «absurd» erscheinen «vor dem Hintergrund eine
r
vom organisierten Sport und der Bundesregierung beabsichtigten und
vorangetriebenen Bewerbung Deutschlands um Olympische und
Paralympische Spiele», heißt es in der Mitteilung.

Neben dem DOSB und den Landessportbünden stehen hinter dem Schreiben
unter anderem auch die AG Behindertensport, die Olympiastützpunkte,
die Nationale Anti Doping Agentur, Athleten Deutschland, die
Institute FES und IAT, die Stiftung Deutsche Sporthilfe und der
Berufsverband der Trainerinnen und Trainer im deutschen Sport.

Sie kritisieren, dass die Verringerung finanzieller Mittel durch den
Bund unter anderem auch dem geplanten Sportfördergesetz widersprechen
würde. Mit dem Sportfördergesetz soll die Unterstützung des
Spitzensports unabhängig von der jeweiligen Bundesregierung klar
festgeschrieben werden. Dies soll der größeren Planungssicherheit,
dem Bürokratieabbau und am Ende der besseren Leistungsfähigkeit der
Athleten und Athletinnen dienen.