Zahl der Apotheken geht in Niedersachsen weiter zurück

In Niedersachsen gibt es immer weniger Apotheken. Auf Bundesebene
wird derzeit an einer Reform gearbeitet. Was steckt hinter den
Plänen?

Hannover (dpa/lni) - Die Zahl der Apotheken ist in Niedersachsen
weiter gesunken. Mit Stand Ende Juni gab es 1687 Apotheken im
Bundesland, rund 20 weniger als noch Ende 2023, wie eine Sprecherin
der Apothekerkammer auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in
Hannover mitteilte. Seit Jahren sinkt die Zahl kontinuierlich - Ende
2018 waren es noch etwa 1900 Apotheken im Land und 2009 noch mehr als
noch 2100. 

«Die Apothekenschließungen können zu einem Problem werden, vor allem

für ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern, die nicht
mobil sind», teilte die Sprecherin weiter mit. Die flächendeckende
Versorgung mit Arzneimitteln sei derzeit noch nicht gefährdet,
betonte sie. Apotheken müssten gestärkt und wirtschaftlich
stabilisiert werden, um das Netz aufrechtzuerhalten, forderte die
Kammer. 

Am Freitag will die Kammer bei einer Pressekonferenz in Hannover eine
Einschätzung zu einer vom Bundesgesundheitsministerium geplanten
Reform abgeben. Bisher sind Apotheken zur «ständigen
Dienstbereitschaft» mit möglichen Befreiungen verpflichtet, aus denen
sich feste Öffnungszeiten ergeben. Dies soll flexibler gehandhabt
werden können, um sich an Personalressourcen und Bedürfnisse der
Versorgung vor Ort anzupassen, wie es im Entwurf heißt. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will sein Gesetz
gegen Widerstände der Apothekerschaft am 17. Juli durch das
Bundeskabinett bringen, wie er kürzlich ankündigte.