Vierter Vogelgrippe-Fall in den USA nach Kontakt mit Kühen

Seit Monaten kursiert das Vogelgrippe-Virus H5N1 bei Kühen in den
USA. Für Menschen gilt die Gefahr noch als gering - außer, sie haben
engen Kontakt zu den Tieren. Nun wird ein vierter Fall bekannt.

Atlanta (dpa) - In den USA ist eine vierte Vogelgrippe-Infektion bei
Menschen nach Kontakt mit Kühen registriert worden. Betroffen sei
eine Arbeitskraft eines Milchviehbetriebs im Bundesstaat Colorado,
teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Dort seien zuvor Kühe
positiv auf das Virus getestet worden. Die betroffene Person habe nur
Symptome an den Augen gezeigt, sei behandelt worden und habe sich
mittlerweile erholt.

Ende März war das Vogelgrippe-Virus H5N1 erstmals bei Milchkühen in
den USA entdeckt worden. Wahrscheinlich seien die Tiere von
Wildvögeln angesteckt worden, hieß es damals nach Angaben des
US-Landwirtschaftsministeriums. Seitdem wurden inzwischen vier
Infektionen bei Menschen nachgewiesen - zwei in Michigan, eine in
Texas und eine nun in Colorado. Die Ansteckungen seien vermutlich
durch direkten Kontakt mit infizierten Kühen erfolgt, nicht von
Mensch zu Mensch. Fachleute gehen davon aus, dass es in den USA noch
weitere nicht erfasste Fälle bei Menschen gibt.

Risiko für Menschen weiter als gering eingestuft

Der neue Fall ändere nichts daran, dass das Vogelgrippe-Risiko in den
USA für Menschen als gering eingeschätzt werde, hieß es von der CDC.

Menschen mit engem Kontakt zu infizierten Tieren seien aber einem
größeren Infektionsrisiko ausgesetzt. 

Bei der nun an die CDC weitergeleiteten Probe sollen zusätzliche
genetische Analysen klären, ob und wie sich das Virus verändert hat.
Die Resultate könnten sich auf die Risikobewertung der Behörde
auswirken.

Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird wie die Grippe beim
Menschen durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch
andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte
Vogelgrippe-Welle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und
auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber
auch bereits bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären
und Robben.

Warnung vor Anpassung an den Menschen

Menschliche Infektionen wurden bisher nur vereinzelt registriert.
Gesundheitsexperten warnen aber vor der Gefahr, dass sich das Virus
an den Menschen anpasst und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen
werden kann.