Luftrettung oft aus Nachbarbundesländern

Muss es extra schnell gehen, werden Kranke und Verletzte mit dem
Hubschrauber transportiert. In Sachsen-Anhalt startet die Luftrettung
von Magdeburg und Halle aus. Hilfe kommt aber auch von woanders.

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Hilfe für Notfallpatienten in
Sachsen-Anhalt kommt oft per Hubschrauber - vielfach auch aus anderen
Bundesländern. In den vergangenen zwei Jahren wurden laut
Innenministerium gut 7.600 Luftrettungseinsätze geflogen. Rund 5.680
davon wurden von den Hubschraubern übernommen, die in Magdeburg und
Halle stationiert sind. Knapp 1.960 Mal kam die Hilfe aus
benachbarten Bundesländern, das war fast jeder vierte
Luftrettungseinsatz. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf
eine Kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Rüdiger Erben
hervor.

Den Angaben zufolge wurden im Norden Sachsen-Anhalts beispielsweise
288 Einsätze von Wolfenbüttel und 53 von Uelzen in Niedersachsen aus
geflogen, 104 vom brandenburgischen Perleberg aus. Im Süden waren es
727 Einsätze vom Luftrettungsstandort Leipzig aus, 128 aus Jena und
459 aus dem thüringischen Nordhausen.

In der Diskussion ist ein weiterer Hubschrauber für den Norden
Sachsen-Anhalts. Er könnte die Versorgung insbesondere bei schweren
und zeitkritischen Erkrankungen deutlich verbessern, so die
Überlegung. Das Innenministerium erklärte dazu: «Die mögliche
Verbesserung der Versorgung durch einen weiteren Hubschrauberstandort
muss im Zusammenhang mit der derzeit laufenden Krankenhausreform
sowie der
Reform der Notfallversorgung betrachtet werden.» Ein Auftrag für eine
Begutachtung solle noch in diesem Sommer ausgelöst werden.

Drei Hubschrauber im Bundesland 

Die DRF-Luftrettung ist in Sachsen-Anhalt mit der notärztlichen
Versorgung der Bevölkerung aus der Luft beauftragt. Aktuell sind drei
Hubschrauber an zwei Standorten im Land stationiert: Christoph 36 in
Magdeburg sowie Christoph Halle und Christoph Sachsen-Anhalt in
Halle. Christoph Sachsen-Anhalt ist der Intensivtransporthubschrauber
des Landes, der rund um die Uhr einsatzbereit ist. 

Die drei Hubschrauber erreichen laut der DRF Stiftung Luftrettung
Einsatzorte in einem Umkreis von 60 Kilometern innerhalb von maximal
15 Flugminuten. Zur Besatzung gehören ein Pilot (nachts zwei), ein
Notarzt und ein Notfallsanitäter.