Anklagen wegen gefälschter Abnehmspritzen in Österreich

Die Spritzen wurden für Diabetiker entwickelt. Doch sie sind auch als
Schlankheitsmittel sehr begehrt. Zwei Unternehmer stehen unter
Verdacht, den Boom für illegale Geschäfte genutzt zu haben.

Steyr (dpa) - Zwei Unternehmer müssen in Österreich wegen
mutmaßlichen Handels mit gefälschten Abnehmspritzen vor Gericht. Laut
Anklage haben sie insgesamt 225 Spritzen zu je 205 Euro verkauft,
erklärte eine Sprecherin des Landgerichts in der oberösterreichischen
Stadt Steyr. Dort soll der Prozess am 16. September stattfinden.
Zuvor hatten die «Oberösterreichischen Nachrichten» und die «Kronen

Zeitung» über die Anklagen berichtet.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern Verstöße gegen das
Arzneimittelgesetz sowie grob fahrlässige Körperverletzung in drei
Fällen vor. Österreichische Behörden hatten im vergangenen Oktober
von mehreren gesundheitsgefährdenden Situationen berichtet. Die
betroffenen Personen hatten Fälschungen der Diabetes-Spritze Ozempic
bekommen. 

Das Medikament ist auch als Diätmittel sehr begehrt. Die gefälschten
Spritzen enthielten nach Angaben des österreichischen Bundesamts für
Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) Insulin anstelle des
vorgesehenen Wirkstoffs Semaglutid.

Die Unternehmer bezogen die Fälschungen laut der Anklage aus dem
Ausland und verkauften sie an einen Schönheitschirurgen in Salzburg,
der sie dann weiter vertrieb. Die Ermittlungen gegen den Mediziner
sind noch nicht abgeschlossen.