Bundeselternrat für Verbot von Lachgas und «begleitetem Trinken»

Gesundheitsminister Lauterbach will Jugendliche besser vor Drogen und
Alkohol schützen. Elternvertreter finden das gut, meinen aber auch,
man sollte nicht naiv sein.

Berlin (dpa) - Der Bundeselternrat unterstützt die Pläne von
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für ein
Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige und ein Ende des
«begleitenden Trinkens» von Jugendlichen. «Das ist überfällig und

sollte schnellstmöglich kommen, um Kinder und Jugendliche vor Drogen
oder Missbrauch besser zu schützen», sagte der Vorsitzende Dirk
Heyartz der Düsseldorfer «Rheinischen Post». «Allerdings sollte man

nicht naiv sein. Das Verbot wird in der Praxis kaum etwas bringen,
weil Kinder und Jugendliche immer einen Weg drumherum finden
werden.» 

Heyartz fordert von der Bundesregierung und den Landesregierungen
deshalb, dass sie ein Konzept für mehr Aufklärung und Prävention bei

Drogen wie Lachgas und Alkohol entwickeln. «Da gehören auch Lehrer
mit an den Tisch, weil die Schulen der wichtigste Treffpunkt für
Kinder und Jugendliche ist», sagte der Elternvertreter. «Ich
verspreche mir auch viel davon, wenn Schülerinnen und Schüler dabei
mithelfen, ihre Klassenkameradinnen und Klassenkameraden aufzuklären.
Das bringt oftmals mehr, als wenn es von Erwachsenen kommt.» 

Jugendliche dürfen in Deutschland laut Jugendschutzgesetz regulär vom
16. Geburtstag an Bier, Wein und Sekt kaufen sowie trinken. In
Begleitung einer sorgeberechtigten Person ist das sogar schon ab 14
Jahren erlaubt - auch in Gaststätten oder in der
Öffentlichkeit. Lauterbach und die Gesundheitsminister mehrerer
Bundesländer sprechen sich für ein Verbot dieses sogenannten
begleiteten Trinkens aus. Per Gesetz will Lauterbach außerdem den
Verkauf von Lachgas als Partydroge an junge Leute verbieten. Die
Pläne sehen auch ein Verbot sogenannter K.-o.-Tropfen vor.