Patientenschützer für Gratis-Ausdruck von E-Akte

Arztbefunde und Laborwerte sollen bald auf breiter Front digital
abrufbar sein. Was ist mit Älteren und anderen, die ihre Daten eher
auf Papier parat haben möchten?

Berlin (dpa) - Bei den künftigen elektronischen Patientenakten für
alle muss aus Sicht von Patientenschützern auch ein kostenloser
Ausdruck möglich sein. Sonst hätten vor allem alte, pflegebedürftige

oder digital unerfahrene Menschen keine Möglichkeit, ihre ärztlichen
Behandlungen auf Papier zu dokumentieren, sagte der Vorstand der
Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen
Presse-Agentur. Die technische Umsetzung müsse in den Praxen
erfolgen. «Die Kosten für solche Papierausdrucke sind dann von den
Krankenkassen zu erstatten.»

Brysch begrüßte Gesetzespläne des Bundesjustizministeriums für
bisherige Patientenakten, wonach eine «erste Abschrift» unentgeltlich
zur Verfügung gestellt werden soll. Gesundheitsminister Karl
Lauterbach (SPD) sei gefordert, eine vergleichbare Regelung auch für
die E-Akte auf den Weg zu bringen. Bislang seien für solche Ausdrucke
30 Cent bis 2 Euro pro Seite von Praxen berechnet worden. 

E-Akte als lebenslanger Begleiter 

Anfang 2025 sollen alle gesetzlich Versicherten nach einem bereits
beschlossenen Gesetz der Ampel-Koalition eine E-Akte von ihrer
Krankenkasse angelegt bekommen - es sei denn, der Versicherte lehnt
es für sich ab. Die Akte soll ein persönlicher Speicher etwa für
Medikamente, Befunde und Laborwerte sein und Patienten ein Leben lang
begleiten. 

Dies soll auch Arznei-Wechselwirkungen und unnötige
Mehrfachuntersuchungen vermeiden. Abrufbar sein sollen die E-Akten
auch am Smartphone. Als wählbares Angebot waren sie bereits 2021
eingeführt worden, sie werden bisher aber kaum verwendet.