Studie: Große Zustimmung zur elektronischen Patientenakte

Ab dem 15. Januar 2025 kommt die elektronische Patientenakte für alle
gesetzlich Versicherten. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist bereits
jetzt sehr hoch. Es gibt aber auch bestimmte Vorbehalte.

Berlin (dpa) - Die elektronische Patientenakte (ePA) in Deutschland
wird einer Umfrage zufolge von weiten Teilen der Bevölkerung
akzeptiert. In einer vom Digitalverband Bitkom in Auftrag gegebenen
Meinungsumfrage erklärten 71 Prozent der Befragten, dass sie die ePA
bereits nutzen oder in der Zukunft anwenden werden. 

Skeptisch ist laut der repräsentativen Umfrage aktuell noch gut ein
Viertel der Befragten: Sie antworteten auf die Frage «Wollen Sie die
elektronische Patientenakte nutzen?» mit «Nein, auf keinen Fall» (8
Prozent) oder «Eher nein» (18 Prozent). Bei einer vergleichbaren
Umfrage des Bitkom vor einem Jahr fiel die Ablehnung deutlich höher
aus: Mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) stand damals dem
zentralen Projekt von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) noch
ablehnend gegenüber. 

Die ePA ist ein digitaler, lebenslanger Aktenordner für
Gesundheitsdaten wie Arztbriefe, Medikationspläne, Laborbefunde und
Röntgenbilder. Sowohl Arztpraxen als auch Versicherte können darin
Dokumente ablegen. Das soll etwa einen Arztwechsel vereinfachen oder
den Austausch von Dokumenten zwischen Arztpraxen, Apotheken und
Kliniken erleichtern. Ab dem 15. Januar 2025 soll jeder Kassenpatient
eine elektronische Akte haben - es sei denn, er widerspricht.

Hohe Erwartungen an die ePA

Die Nutzerinnen und Nutzer einer ePA versprechen sich vor allem, dass
sie allen behandelnden Ärzten ihre Gesundheitsdaten verfügbar machen
können (89 Prozent). Außerdem gehen viele ePA-Befürworter davon aus,

dass mit der elektronischen Akte sich die Sicherheit erhöht, etwa
durch einen abgestimmten Medikationsplan (77 Prozent). 

Die EPA-Skeptiker begründen ihre Ablehnung vor allem mit der Sorge,
dass ihre Gesundheitsdaten in falsche Hände geraten könnten (59
Prozent). Sie fühlen sich teilweise auch nicht ausreichend informiert
(50 Prozent). Zwei Drittel aller Befragten sagen, dass sie der
Nutzung von anonymisierten Daten aus der ePA für eine bessere
Forschung zustimmen (66 Prozent).

Grundlage der Angaben ist eine telefonische Umfrage, die Bitkom
Research im Mai und Juni im Auftrag des Digitalverbandes durchgeführt
hat. Dabei wurden 1.140 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt.

Fast alle kennen das E-Rezept

Besonders populär ist das E-Rezept, bei dem anstelle der gewohnten
rosa Zettel eine Smartphone-App, ein ausgedruckter QR-Code oder die
Versichertenkarte zum Einsatz kommen, um das Rezept einzulösen. Es
ist fast allen Menschen in Deutschland ein Begriff (98 Prozent). 77
Prozent haben bereits ein E-Rezept eingelöst. 83 Prozent sagen: «Es
verlief reibungslos». Dabei verwenden die meisten am liebsten ihre
Gesundheitskarte in der Apotheke (54 Prozent). 20 Prozent bevorzugen
ihr Smartphone oder Tablet zum Einlösen. 8 Prozent lösen das E-Rezept
am liebsten digital auf der Website oder in der App einer
Online-Apotheke ein. Nur eine Minderheit will zurück zum Papier (14
Prozent).

Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab sagte, die Menschen in
Deutschland hielten die Digitalisierung des Gesundheitswesens für
richtig. «Sie stoßen im alltäglichen Umgang mit digitalen
Technologien und Anwendungen im Gesundheitsbereich aber noch auf
Hürden.» Fast jeder und jede Zweite (48 Prozent) fühle sich von der
Digitalisierung im Gesundheitswesen überfordert. «Ob elektronische
Patientenakte, E-Rezept oder Künstliche Intelligenz in der Medizin:
Wir müssen die Kompetenzen zum Umgang mit digitalen
Gesundheitstechnologien und -Anwendungen stärken», forderte Raab.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wertet
die Ergebnisse der Umfrage als «Rückenwind, um die Digitalisierung
des Gesundheitswesens voranzubringen». Gerade die elektronische
Patientenakte sei eine riesige Chance. «Es kommt nun darauf an, dass
bei der flächendeckenden Einführung von den Apotheken über die
Ärzteschaft bis zu den Krankenhäusern alle gemeinsam mit den
Krankenkassen an einem Strang ziehen, damit der praktische Nutzen
schnell bei den rund 75 Millionen gesetzlich Versicherten ankommt»,
sagte Florian Lanz, Sprecher des GKV-Spitzenverbandes.

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite