Zahl der Corona-Infektionen steigt in Niedersachsen Von Christina Sticht, dpa

Seit einigen Wochen werden wieder mehr Covid-19-Fälle in Laboren
nachgewiesen. Auch neue Varianten breiten sich zwischen Harz und
Nordsee aus. Was hilft gegen Ansteckungen?

Hannover (dpa/lni) - In Niedersachsen treten derzeit vermehrt
Corona-Infektionen auf. Im Labor des Niedersächsischen
Landesgesundheitsamtes (NLGA) seien auch die neuen sogenannten
Flirt-Varianten KP.1, KP.2 und KP.3 nachgewiesen worden, sagte ein
Behördensprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Dabei handele es sich um Variationen der bereits bekannten
Omikron-Variante. «Die Ansteckungsfähigkeit ist hoch, das heißt die
Varianten sind sehr leicht übertragbar», sagte der Sprecher.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen stieg in den
vergangenen Wochen von nahezu 0 auf 4,8. Die Inzidenz beschreibt, wie
viele Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner in den
vergangenen sieben Tagen gemeldet wurden. Während der Corona-Pandemie
war dieser Wert sehr wichtig, um das Infektionsgeschehen
einzuschätzen.

Höhere tatsächliche Fallzahl vermutet

Dem Landesgesundheitsamt zufolge dürfte die tatsächliche Inzidenz um
ein Vielfaches höher liegen, da nur noch im Einzelfall getestet und
gemeldet werde. Derzeit gebe es keinen regionalen Schwerpunkt des
Infektionsgeschehens in Niedersachsen. 

Auch der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Niedersachsen berichtet,
dass mehr Menschen mit Atemwegsinfekten in die Praxen kommen. Diese
Erkrankungen seien zum Teil mit Störungen des Geschmackssinns und
kurzzeitigem hohem Fieber verbunden, was auf Corona hinweise, sagte
der Verbandsvorsitzende Matthias Berndt der dpa. 

Ärzte empfehlen Corona-Impfung für Ältere und Kranke

«Gerade bei chronisch Kranken und Menschen mit Asthma sehen wir zudem
wiederholt schwere Hustenanfälle und Einschränkungen der Atmung»,
sagte der Hausarzt aus Hannover. «Deshalb gilt weiterhin die klare
Empfehlung, dass sich Patienten mit Vorerkrankung und ab dem 60.
Lebensjahr im Herbst eine Auffrischimpfung gegen Corona geben lassen
sollen.»

Die Symptome der neuen Corona-Varianten sind laut NLGA-Sprecher die
aus der Pandemie bekannten wie Erkältungssymptome, Gliederschmerzen
und Husten. Eine abschließende Einschätzung zur Schwere der
Erkrankungen nach Ansteckung mit den neuen Varianten gebe es noch
nicht. Das Radrennen Tour de France verzeichnet aktuell auch
Corona-Fälle, mehrere Profis mussten krankheitsbedingt aufgeben. 

Auch andere Erreger im Umlauf

Auch andere Erreger wie Rhino- oder Enteroviren, die Auslöser einer
sogenannten Sommergrippe sein könnten, werden aktuell im Labor des
Landesgesundheitsamtes nachgewiesen. 

NLGA-Präsident Fabian Feil sagte: «Wer Erkältungssymptome hat, sollte

Kontakte zu anderen Menschen vermeiden und insbesondere keine
Veranstaltungen aufsuchen, bei denen viele Menschen eng
zusammenkommen.» Wenn sich der Kontakt mit anderen Menschen nicht
vermeiden lasse, solle eine Maske getragen werden. Wichtig für alle
sei regelmäßiges Händewaschen.

Krankschreibungen auf hohem Niveau

Nach Angaben der KKH Kaufmännischen Krankenkasse sind Atemwegsinfekte
ein Grund für den anhaltend hohen Krankenstand von Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern. Dieser lag im ersten Halbjahr 2024 in
Niedersachsen bei 6,7 Prozent der KKH-Versicherten. An jedem Tag in
den ersten sechs Monaten des Jahres waren also 6,7 Prozent der
Beschäftigten krankgeschrieben.

Im Bundesdurchschnitt waren es 6,5 Prozent, etwa ein Drittel der
Krankschreibungen entfiel auf Atemwegsinfektionen. Im ersten Halbjahr
2019 - also vor der Corona-Pandemie - hatte der Krankenstand in
Niedersachsen noch bei 4,8 Prozent gelegen.

Nach Angaben einer KKH-Sprecherin gibt es für die gestiegene Zahl der
Krankschreibungen aufgrund von Atemwegs-Infektionen mehrere Gründe.
Die Sensibilität für die Ansteckungsgefahr von Erkältungskrankheiten

sei seit der Corona-Pandemie größer, möglicherweise fehlten deshalb
mehr Menschen aus diesem Grund am Arbeitsplatz.

Krankschreibungen nur für wenige Tage würden seit der Einführung der

elektronischen Krankschreibung zudem besser erfasst. Zuvor hätten die
Versicherungen nicht von allen Fällen erfahren. 

 

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