Jenaer Uniklinikum in wirtschaftlichen Schwierigkeiten

Die bundesweite Klinikkrise hat auch um das Jenaer Uniklinikum keinen
Bogen gemacht. Zu Buche schlagen etwa höhere Kosten und
Tarifsteigerungen. Wie geht es weiter?

Jena (dpa/th) - Thüringens einziges Universitätsklinikum in Jena
kämpft mit finanziellen Engpässen. Durch höhere Preise etwa für
Energie sowie Tarifsteigerungen seien die Ausgaben stark gestiegen,
teilte das Klinikum nach einer Mitarbeiterversammlung mit. Zugleich
sei aber die Vergütung der Leistungen nicht in gleicher Weise
mitgewachsen. Das Klinikum gerate daher zunehmend an die Grenzen
seiner wirtschaftlichen Leistungsressourcen, so dass eine
Unterfinanzierung nicht ausgeschlossen werden könne, hieß es.

Unikliniken übernehmen neben Forschung, Lehre und Krankenversorgung
auch Aufgaben, die für das Gesundheitssystem insgesamt von besonderer
Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem eine hoch qualifizierte
Notfallversorgung, spezialisierte medizinische Zentren, die
Behandlung seltener Erkrankungen oder die Facharztweiterbildung. Das
Klinikum in Jena beklagt, dass diese Aufgaben in den derzeitigen
gesetzlichen Regelungen nicht kostendeckend abgebildet würden. 

Hinzu kämen wachsende Energiekosten, weitreichende Tarifsteigerungen
und steigende Sachkosten. Dies führe dazu, dass viele Unikliniken
seit einigen Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen
hätten. Das Jenaer Klinikum habe - obwohl in öffentlicher
Trägerschaft des Landes - lange Zeit einen Teil der investiven und
baulichen Finanzierung selbst erwirtschaften und dringend benötigte
Investitionen und Baumaßnahmen aus eigener Kraft finanzieren können.
Die gegenwärtige Entwicklung zeige jedoch, dass dies künftig so nicht
mehr möglich sein werde. 

Die Probleme und deren Dringlichkeit seien dem
Wissenschaftsministerium bekannt. Auch habe es bereits mit dem
Finanzministerium erste Gespräche gegeben. Es werde mit Hochdruck an
einer Lösung gearbeitet. Denkbar wäre etwa eine Kreditaufnahme durch
das Universitätsklinikum - gepaart mit einem Zuschuss aus
Landesmitteln. Über die jeweilige Höhe könne zum jetzigen Zeitpunkt
noch keine Aussage getroffen werden. Konkrete Schritte hierzu seien
noch nicht eingeleitet worden, so das Universitätsklinikum.

Zum Uniklinikum Jena mit 1400 Betten für die Patientenversorgung
gehören 32 Kliniken und Polikliniken und mehr als zwei Dutzend
Forschungsinstitute und wissenschaftliche Arbeitsgruppen mit
insgesamt knapp 7000 Beschäftigten. In den vergangenen Jahren wurden
am zentralen Standort in Jena-Lobeda umfangreiche Investitionen
getätigt.

 

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