Kinder sterben bei Autorennen - Weiterer Termin im Prozess

Nach dem Tod zweier kleiner Jungen bei einem illegalen Autorennen
hebt der Bundesgerichtshof das erste Urteil weitgehend auf. Der neue
Prozess könnte sich nun verzögern.

Hannover (dpa/lni) - Der neuerliche Mordprozess wegen eines
verbotenen Autorennens mit zwei toten Kindern könnte länger dauern
als geplant. Vorsorglich werde ein zusätzlicher
Hauptverhandlungstermin anberaumt, sagte die Vorsitzende Richterin
Britta Schlingmann am Landgericht Hannover. Das werde der kommende
Donnerstag (25. Juli) sein.

Zuvor hatte eine Anwältin der 41 Jahre alten Hauptangeklagten
angeregt, weitere Zeugen zu hören - darunter die älteste Tochter der
Frau und Arbeitskollegen. Ursprünglich waren für den Prozess drei
Verhandlungstage angesetzt, das Urteil sollte nach dieser Planung am
24. Juli gesprochen werden.

Ziel ist, mithilfe der möglichen neuen Zeugen mehr über die
Persönlichkeit der 41-Jährigen zu erfahren. Die beauftragten
Sachverständigen hatten ihr manipulative Tendenzen bescheinigt, die
Aussagen der Frau «wirkten manipulativ, künstlich und einstudiert»,
wie der forensische Psychiater Felix Wedegärtner sagte. Ihre
Kommunikation sei strategisch und auf Täuschung angelegt, es sei
«alles ganz oberflächlich». 

Neue Verhandlung nach Entscheidung von BGH

Der Fall muss neu verhandelt werden, weil der Bundesgerichtshof das
vorherige Urteil des Gerichts vom April 2023 wegen Rechtsfehlern
weitgehend aufhob - die Hauptangeklagte war zu sechs Jahren Gefängnis
verurteilt worden, der mitangeklagte zweite Autofahrer zu vier
Jahren. Ursprünglich wurden die beiden 41-Jährigen wegen Mordes
beziehungsweise Beihilfe zum Mord angeklagt, verurteilt wurden sie
wegen unerlaubten Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge.

Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass die 41-Jährigen sich im
Februar 2022 auf einer Straße in Barsinghausen im Raum Hannover ein
verbotenes Autorennen geliefert hatten. Demnach sollen sie mit bis zu
180 Kilometern pro Stunde nebeneinanderher gerast sein - erlaubt war
Tempo 70. In einer Kurve verlor die Frau die Kontrolle über ihren
Wagen, es kam zum Zusammenstoß mit entgegenkommenden Autos. Der Wagen
einer Familie wurde auf einen Acker geschleudert, die angeschnallten
zwei und sechs Jahre alten Jungen auf der Rückbank starben.

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