Mehr HIV-Infektionen in Bayern - Gerlach mahnt zu Vorsicht

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist in Bayern wieder leicht
gestiegen. Zwar nur auf das Niveau wie vor Corona - dennoch mahnt die
Gesundheitsministerin zu Vorsicht.

München (dpa/lby) - Vor dem Beginn des Welt-Aids-Kongresses in
München hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) zu
einem konsequenten Schutz vor der Immunschwächekrankheit aufgerufen.
«Wichtig sind auch Frühtestungen nach Risikokontakten», sagte
Gerlach. «Denn je früher eine Infektion erkannt wird, desto schneller
kann mit der Behandlung begonnen werden. Das hilft auch dabei,
mögliche Infektionsketten zu unterbrechen.» Zur Welt-Aids-Konferenz
werden von Montag an mehr als 15.000 Teilnehmer erwartet.

Die Ministerin verwies auf einen Anstieg der HIV-Neuinfektionen im
Freistaat. Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Neuinfektionen nach
aktuellen Schätzungen des Robert Koch-Instituts bei 280, das waren 40
mehr als im Jahr 2022. Insgesamt lag die Zahl der Neuinfektionen 2023
in etwa auf dem Niveau wie 2019, also wie vor der Corona-Pandemie.

Da HIV-Diagnosen oft erst Jahre nach der Infektion gestellt werden,
können diese Zahlen deutlich von den Neuinfektionen abweichen. Für
das Jahr 2023 schätzt das RKI die Anzahl der Erstdiagnosen in Bayern
auf 670. Im Jahr 2022 waren es 540.

Die HIV- und AIDS-Forschung spiele eine große Rolle in Bayern, sagte
Gerlach. Der Freistaat setze für Betroffene auf Prävention, Beratung
und Hilfe. Dazu gehören unter anderem zehn Psychosoziale
AIDS-Beratungsstellen, die 76 Gesundheitsämter und eine Vielzahl
weiterer Angebote in ganz Bayern. Der Freistaat habe für Maßnahmen
und Einrichtungen zur Eindämmung von HIV in den vergangenen 15 Jahren
mehr als 56 Millionen Euro bereitgestellt. Im aktuellen Haushalt des
Gesundheitsministeriums stehen laut Gerlach rund vier Millionen Euro
zur Verfügung. «Wir nehmen HIV nach wie vor ernst.»

Umstritten bleibt die Einrichtung von Drogenkonsumräumen; die Zahl
der Neuinfektionen bei intravenös Drogenkonsumierenden war laut RKI
zuletzt bundesweit gestiegen. Mehrere Kommunen - darunter München -
und auch Organisationen wie die Deutsche Aidshilfe fordern die
Einrichtung, die Staatsregierung lehnt dies weiter strikt ab.

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