Aids-Konferenz in München - Eröffnung mit Scholz Von Sabine Dobel, dpa

Erstmals seit rund 30 Jahren kommt das weltgrößte Treffen zum Thema
HIV und Aids nach Deutschland: Die Welt-Aids-Konferenz in München
will dem Virus neuerlich den Kampf ansagen.

München (dpa) - Die bayerische Landeshauptstadt München wird in
dieser Woche Treffpunkt der weltgrößten wissenschaftlichen
Zusammenkunft zur Bekämpfung des Aids-Erregers HIV. Zu der 25.
Welt-Aids-Konferenz werden mehr als 10.000 Teilnehmende erwartet. Zur
Eröffnung am Montagnachmittag will Bundeskanzler Olaf Scholz
sprechen. 

Bis Freitag wollen Mediziner, Gesundheitsexperten und Aktivisten aus
mehr als 175 Ländern auf Einladung der Internationalen
Aids-Gesellschaft darüber beraten, wie der Erreger HIV und das
erworbene Immunschwächesyndrom Aids weiter eingedämmt werden können.

Das Treffen findet erstmals seit drei Jahrzehnten wieder in
Deutschland statt: 1993 hatten sich die Experten in Berlin
versammelt.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse 

Ein Thema der Konferenz ist die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP).
Ordnungsgemäß eingenommen, können beispielsweise entsprechende
Medikamente eine Infektion verhindern. Diese sind aber in vielen
Teilen der Welt nicht zugänglich und auch in Europa außer bei homo-
und bisexuellen Männern oft noch unbekannt. In einigen Ländern
Afrikas ist ein Vaginalring im Einsatz. Er besteht aus Silikon und
wird in die Scheide eingesetzt. Dort gibt er einen antiretroviralen
Wirkstoff frei. 

Afrikas Hoffnungen ruhen auch auf injizierbaren Medikamenten zum
Schutz vor einer Infektion, die nur alle zwei bis sechs Monate
verabreicht werden müssen. Dazu und zu vielen anderen Themen sollen
auf der Konferenz neue Studien vorgestellt werden. 

Ort für Austausch

Zahlreiche Organisationen und Vertreter unterschiedlicher Communitys
präsentieren sich als Teil des Welt-Aids-Kongresses beim Global
Village. Dieser Part des Kongresses ist frei zugänglich und soll die
Menschen, die sich mit HIV und Aids befassen jenseits
wissenschaftlicher Debatten zusammenbringen. Sie eint der Kampf gegen
die Weiterverbreitung des Virus, aber auch gegen Stigmatisierung und
Diskriminierung. 

«Es geht darum, einen lebendigen Ort zum Austausch zu schaffen und
das Thema erlebbar zu machen», sagt Tobias Weismantel,
Geschäftsführer der Münchner Aids-Hilfe und Co-Vorsitzender des
Global Village. «HIV ist ein globales Problem.» Es sei nur zu lösen,

wenn man weltweit zusammenarbeite. 

Jede Minute stirbt ein Mensch an den Folgen von Aids 

Die Zahl der Todesfälle konnte seit 2004, als weltweit rund zwei
Millionen Menschen an den Folgen von Aids starben, zwar auf weniger
als ein Drittel reduziert werden. Dennoch stirbt nach Zahlen des
UN-Programms für die Bekämpfung von HIV und Aids (UNAIDS) derzeit
jede Minute ein Mensch an den Folgen von Aids. Vor allem in Osteuropa
steigen die Infektionen wieder an; in Afrika sind sie trotz vieler
Fortschritte beim Kampf gegen HIV weiter hoch. 

Knapp 40 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV 

Weltweit lebten nach Angaben von UNAIDS im Jahr 2022 knapp 40
Millionen Menschen mit dem Virus, etwa ein Viertel - 9,2 Millionen -
hatte keinen oder keinen ausreichenden Zugang zu Therapien. 

Bereits vor der offiziellen Konferenzeröffnung will UNAIDS am
Vormittag die Zahlen von Neuinfektionen und Todesfällen für 2023
veröffentlichen, ein Schwerpunkt wird - wie bei der Konferenz - der
Blick auf Osteuropa sein.

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