Sorge um Anstieg von HIV in Osteuropa und Zentralasien

In vielen Regionen gibt es erhebliche Fortschritte im Kampf gegen HIV
und Aids. Doch in manchen Gegenden sieht es anders aus. Mit Sorge
blicken Experten nach Osteuropa.

München/Genf (dpa) - Die Entwicklung der HIV-Zahlen in Osteuropa und
Zentralasien bereiten UN-Experten besonders große Sorgen. Während
weltweit die Neuinfektionen und Todesfälle in den vergangenen Jahren
kontinuierlich zurückgingen, stiegen sie dort an, wie das UN-Programm
für HIV und Aids, UNAIDS, zum Start der Welt-Aids-Konferenz in
München berichtete. 

Neuinfektionen und Todesfälle steigen 

2023 wurden in der Region Osteuropa und Zentralasien 140.000 neue
Infektionen gemeldet, ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zu 2010.
Die weitaus meisten der neuen HIV-Infektionen konzentrieren sich auf
Russland, die Ukraine, Usbekistan und Kasachstan. 

Auch die Zahl der Aids-bedingten Todesfälle erhöhte sich in der
Region und erreichte im Jahr 2023 mit 44.000 Toten 34 Prozent mehr
als 2010. Test- und Behandlungsprogramme seien für viele Menschen in
der Region nicht verfügbar - das gelte besonders für die am stärksten

betroffenen Gruppen wie Sexarbeitende, Männer, die Sex mit Männern
haben, Transgender-Menschen und Drogen-Spritzende. 

Stigmatisierung 

Die Herausforderungen in der Region Osteuropa und Zentralasien seien
enorm, bedingt durch restriktive Gesetze, Stigmatisierung und eine
unzureichende Ausweitung der HIV-Präventionsmaßnahmen für
Risikogruppen, berichtete UNAIDS weiter. 

Ein wachsender Anteil der HIV-Neuinfektionen geschieht laut UNAIDS
offensichtlich durch sexuelle Kontakte von Menschen in besonders
gefährdeten Gruppen. Verfügbare Daten deuteten darauf hin, dass es
vielfach Menschen betreffe, die früher oder aktuell Drogen
injizieren. Zudem nehme die Übertragung unter homosexuellen Männern
und anderen Männern, die Sex mit Männern haben, zu.

Der Zugang zu Prävention werde durch zahlreiche Hürden blockiert.
Dazu zähle mancherorts die Kriminalisierung des Besitzes kleiner
Mengen Drogen und das Verbot von Sexarbeit. Zum Beispiel vermeiden
fast die Hälfte der Menschen mit injizierendem Drogengebrauch in
Kirgisistan und nahezu ein Drittel der Menschen mit HIV in
Tadschikistan medizinische Hilfe aus Angst vor Stigmatisierung und
Diskriminierung. 

Krieg beeinflusst Kampf gegen HIV 

Der Kampf gegen HIV in der Region werde durch den Krieg in der
Ukraine sowie bewaffnete Konflikte und politische Unruhen in anderen
Ländern beeinflusst. Der Ukraine sei es aber trotz des Krieges
gelungen, ihre HIV-Dienstleistungen aufrechtzuerhalten, insbesondere
die Bereitstellung von Therapien. Dennoch bedeuteten der Krieg in der
Ukraine wie auch zahlreiche wirtschaftliche und politische Probleme
in der Region langfristige Risiken für die HIV-Bekämpfung. 

 

 

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