Hohe Krankheitsquoten bei Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz

Erkältung, Psyche und Rücken: Der Krankenstand erwerbstätiger
Versicherter bei den Krankenkassen DAK und TK in Rheinland-Pfalz
bleibt auf hohem Niveau.

Mainz (dpa/lrs) - TK- und DAK-versicherte Erwerbstätige in
Rheinland-Pfalz waren im ersten Halbjahr 2024 durchschnittlich mehr
als zwei Arbeitswochen krankgeschrieben. Bei der Techniker
Krankenkasse (TK) waren es etwas mehr als zehn, bei der DAK elf
Fehltage, wie die beiden Krankenkassen der Deutschen Presse-Agentur
in Mainz mitteilten. Dies entsprach bei beiden etwa dem
Vorjahresniveau. 

Der Krankenstand rheinland-pfälzischer DAK-Versicherter lag im ersten
Halbjahr um 0,3 Prozentpunkte über dem im Bund (5,7 Prozent) und
entsprach mit 6,0 Prozent dem Rekordwert des Vorjahres, wie es hieß.
Damit waren an jedem Tag von Januar bis Dezember im Durchschnitt 60
von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Die
DAK hatte 2023 in Rheinland-Pfalz nach eigenen Angaben den höchsten
Wert seit sieben Jahren gemessen. Mehr als die Hälfte der
Beschäftigten war in den ersten sechs Monaten dieses Jahres
mindestens einmal krankgeschrieben (52,3 Prozent).

Krankenstand bei der TK höher als im ersten Coronahalbjahr 2020

Auch die TK berichtet von einer anhaltend hohen Zahl an
Krankheitstagen. Im ersten Halbjahr 2023 seien die Beschäftigten wie
in den ersten sechs Monaten 2024 auch statistisch gesehen zehn Tage
der Arbeit fern geblieben. «Zum Vergleich: Im ersten Coronahalbjahr
2020 lagen die Fehltage mit einem Schnitt von 8,5 je Beschäftigten im
Land noch maßgeblich niedriger», berichtete TK-Sprecherin Christina
Crook.

Häufigster Grund für eine Krankmeldung bei der TK waren erneut
Atemwegsinfekte wie etwa Erkältungen oder Grippe (2,6 Fehltage).
Damit liege Rheinland-Pfalz etwas über dem Bundesschnitt (2,3) und
ganz leicht über dem Wert des Vorhalbjahres (2,7), hieß es.

Am zweithäufigsten waren Diagnosen des sogenannten psychischen
Formenkreises (1,8), gefolgt von Muskel- und Skeletterkrankungen wie
Rückenschmerzen (1,5 Fehltage). Beides entspreche dem
deutschlandweiten Niveau.

Psychische Erkrankungen sind erneut ein wichtiger Grund für Fehltage

Atemwegserkrankungen verursachten den Angaben zufolge mit 207
Fehltagen je 100 Versicherte erneut den meisten Arbeitsausfall,
jedoch weniger als im Vorjahreshalbjahr. Im ersten Halbjahr 2023
hatten Erkältungen, Bronchitis und Schnupfen noch 227 Fehltage
verursacht. 

Psychische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Probleme wie etwa
Rückenschmerzen waren bei DAK-Versicherten mit 196 und 193 Fehltagen
je 100 Versicherte ebenfalls besonders häufig. Verletzungen folgten
mit 107 Fehltagen an vierter Stelle.

Auffällig in der Auswertung: Die Erkrankungsgruppe, in der in den
Arztpraxen die Coronainfektionen erfasst werden, verursachte deutlich
weniger Fehltage als im Vorjahreshalbjahr, nämlich 40 statt 63 Tage
je 100 Versicherte, wie DAK-Sprecher Daniel Caroppo feststellte. 

DAK- und TK-Landeschefs mahnen betrieblichen Gesundheitsschutz an 

«Hier wird deutlich, dass es im eigenen Interesse sein muss,
verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden zu achten»,
sagte der Landeschef der DAK-Gesundheit, Rainer Lange, mit Blick auf
die Betriebe. «Der hohe Krankenstand zeigt deutlich, wie eng die
Verknüpfung von Gesundheit mit dem Thema Arbeit und wirtschaftlichem
Erfolg ist.»

TK-Landesvertretungsleiter Jörn Simon sagte: «Aufgrund der
sozio-demographischen Entwicklung wird die Arbeitsbelastung und der
Anteil an älteren Arbeitnehmern weiter steigen.» Daher würden
Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung für Arbeitgeber noch

wichtiger, wenn es darum gehe, die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden
möglichst lange zu erhalten. 

Datenbasis der Auswertungen 

Für die Analyse hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund
149.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Rheinland-Pfalz
ausgewertet. Insgesamt zählt die DAK 330.000 Versicherte in
Rheinland-Pfalz. Andere Versicherungen wie AOK, Techniker und Barmer
haben die Zahlen noch nicht ausgewiesen. 

Die TK wertete für den Gesundheitsreport die Krankschreibungen der
5,7 Millionen in ganz Deutschland versicherten Erwerbspersonen aus,
davon 258.000 aus Rheinland-Pfalz. Dazu zählen
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von
Arbeitslosengeld.

 

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