SPD fordert vom Land mehr Unterstützung für UKSH

Nach Ansicht der SPD-Fraktionschefin Midyatli muss mehr Personal ans
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Dafür sollte das Land sich
vor allem für eine Gruppe an Fachkräften einsetzen.

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins SPD-Fraktion fordert von der
Landesregierung mehr Unterstützung für das Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein (UKSH). Die Krankenhausgesellschaft
Schleswig-Holstein diagnostiziere einen chronischen Fachkräftemangel,
sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Serpil Midyatli. Um diesem
entgegenzuwirken, müsse die schwarz-grüne Regierung an mehreren
Stellschrauben drehen. 

«Der Personalbedarf wird nur über ausländische Fachkräfte zu decken

sein», betonte die Fraktionschefin. Daher sprach sie sich für eine
gezieltere Ansprache von qualifiziertem Personal durch eine
Rekrutierungskampagne vom Land aus. Außerdem müsse es bürokratische
Erleichterungen bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen
Abschlüssen und eine Beschleunigung von Verfahren geben. 

Ebenso sollte bei den Angeboten von speziell auf die Bedürfnisse von
Fachkräften aus dem Gesundheitswesen zugeschnittene Sprach- und
Integrationskursen nachgebessert werden. Abschließend sollte die
Landesregierung laut Midyatli für wettbewerbsfähige
Arbeitsbedingungen sorgen, um Fachkräfte aus dem Ausland dauerhaft im
UKSH zu binden. 

Patientenwohl an oberster Stelle

Das UKSH spielt nach Angaben der Sozialdemokratin eine zentrale Rolle
in der Gesundheitsversorgung im Norden. Als größtes Krankenhaus in
Schleswig-Holstein biete es eine Palette an hoch spezialisierten
medizinischen Leistungen und stelle täglich eine erstklassige
Versorgung der Patientinnen und Patienten sicher.

Doch das Notfallaufkommen und die Anzahl der Notfall-OPs seien in den
vergangenen Monaten und Jahren gestiegen. «Das hat natürlich
Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld», so Midyatli. Für die
Landesregierung müsse das Patientenwohl oberste Priorität haben - vor
allem bei der Personalsituation stehe sie in der Verantwortung.

Kritik der Ärztekammer an Personalsituation

Zuletzt hatte sich der Präsident der Ärztekammer, Henrik Herrmann, in
den «Kieler Nachrichten» kritisiert, dass Narkoseärzte zum Teil in
Operationssälen des UKSH Pflegeaufgaben übernähmen. Die hohe
Solidarität der Ärzte gegenüber dem Pflegepersonal sei grundsätzlic
h
zu begrüßen, sagte er dem Blatt. «Dass Ärzte in einer Notsituation

pflegerische Tätigkeiten übernehmen, ist ein sehr schönes Zeichen der

teamorientierten Zusammenarbeit im Sinne der Patientinnen und
Patienten.» Der Einsatz in der Pflege dürfe für Anästhesisten aber

nicht zum Dauerzustand werden.

Ärzte seien dafür da, ärztliche Tätigkeiten zu übernehmen - durch
zu
hohe Arbeitsverdichtung und Bürokratieaufwand seien sie bereits
überlastet. Die Zeit, die für Aufgaben in der Pflege verwendet wird,
fehle zudem in der ärztlichen Weiterbildung. Herrmann warnte vor
möglichen weiteren Problemen, wenn Universitätskliniken im Zuge der
Krankenhausreform mehr Aufgaben übernehmen, die andere Kliniken nicht
mehr anbieten sollen. Ein Ansatz sei es, die Arbeitsbedingungen in
der Pflege zu verbessern.

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