Long Covid bleibt schwere Belastung für viele Menschen Von Thomas Strünkelnberg, dpa

Erschöpfung, Schmerzen: Die Symptome von Long- und Post-Covid sind
vielfältig - anders als die Behandlungsmöglichkeiten für die
Betroffenen. Vor allem eines bleibt schwierig.

Hannover (dpa/lni) - Während für die meisten Menschen die
Corona-Pandemie Geschichte sein dürfte, bedeuten Long- und Post-Covid
für viele Betroffene noch immer einen mühsamen und langwierigen
Kampf. Es bleibe aber schwierig, eine verbindliche Zahl der
Betroffenen zu nennen, teilte das niedersächsische
Gesundheitsministerium auf dpa-Anfrage mit. Anfängliche Studien
hätten bis zu 40 Prozent der Corona-Infizierten als Long-
beziehungsweise Post-Covid-Betroffene vorhergesagt, inzwischen werde
von etwa fünf bis zehn Prozent der Infizierten ausgegangen.
Allerdings seien die Symptome unterschiedlich ausgeprägt.

Für eine beweisende Diagnostik und auch Therapie des
Post-Covid-Syndroms gebe es bisher kaum evidenzbasierte Empfehlungen,
teilte das Ministerium zur Erklärung mit. Nach früheren Angaben der
AOK, mit über drei Millionen Versicherten die größte
Krankenversicherung in Niedersachsen, wurden aber 2023 deutlich
weniger Menschen wegen Post-Covid, Long Covid oder eines chronischen
Erschöpfungssyndroms krankgeschrieben als in den vorangegangenen
Pandemie-Jahren. 

Tausende Beratungsgespräche über Hotline

Zwischen März 2020 und Dezember 2023 erhielten demnach 12.300 der
knapp 800.000 durchgehend AOK-versicherten Beschäftigten mindestens
eine Krankschreibung wegen der Langzeitfolgen von Covid-19. Der
Spitzenwert wurde mit 371 Betroffenen je 100.000 Beschäftigte im
April 2022 erreicht und sank bis Ende vergangenen Jahres auf 137.

Seit August gibt es nach Angaben des Ministeriums eine vom Land und
der AOK Niedersachsen eingerichtete Beratungshotline als zentrale
Anlaufstelle. Dort gingen demnach bis Ende April 5.977 Anrufe ein,
1.965 Gespräche wurden angenommen. Laut Datenbank des Ministeriums
wurden über die Hotline bislang 1.703 Gespräche geführt. Die
Differenz zwischen Anrufvolumen und geführten Gesprächen ergebe sich
vor allem aus technischen Schwierigkeiten wie schlechten
Verbindungen, die zu weiteren Anrufen geführt hätten, aber nur einmal
dokumentiert worden seien. 

Ambulanzen sollen helfen

Das Ministerium betonte zudem, die Landesregierung nehme Long- und
Post-Covid «sehr ernst». Daher seien im Land zwei Ambulanzen für
Long- und Post-Covid-Patientinnen und -Patienten an der Medizinischen
Hochschule Hannover und an der Universitätsmedizin Göttingen
eingerichtet worden. Ziel sei, eine möglichst frühzeitige und
interdisziplinäre Behandlung zu ermöglichen - vor allem solle
Menschen geholfen werden, die lange Zeit arbeits- oder schulunfähig
seien oder mit schwerwiegender chronischer Erschöpfung zu kämpfen
hätten. 

Dabei seien die Optionen der Behandlung individuell - ein chronischer
Geruchs- und Geschmacksverlust werde anders therapiert als die
psychischen Symptome einer Long- oder Post-Covid-Erkrankung. Im Falle
des chronischen Fatigue-Syndroms werde derzeit etwa das sogenannte
Pacing empfohlen, also ein schonender Umgang mit den eigenen
Energieressourcen, um Überlastung zu vermeiden. Es bestehe aber noch
viel Forschungsbedarf.

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