Hessische Aids-Hilfe fordert bessere Angebote auf dem Land

Mit der Welt-Aids-Konferenz in München findet derzeit das weltgrößte

Treffen zum Thema HIV und Aids wieder in Deutschland statt. Aber wie
ist die Lage in Hessen?

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Aids-Hilfe Hessen fordert in den
ländlichen Regionen ein stärkeres Bewusstsein und eine bessere
Aufklärung für die Themen HIV und Aids. «Zwischen Stadt und Land gibt

es ein Gefälle bei den Angeboten und bei der Versorgung», erklärt
Landesgeschäftsführer Florian Beger anlässlich der
Welt-Aids-Konferenz. «Wir haben in Frankfurt und den größeren Städt
en
eine gute Struktur mit Schwerpunktpraxen und den Angeboten der
Aids-Hilfe des Gesundheitsamts. Auf dem Land kann es dagegen
schwierig sein, einen kostenfreien und niedrigschwelligen Zugang zu
HIV-Tests und zu Beratungsstellen zu finden.» 

Wichtig sei zudem die Sensibilisierung des Gesundheitswesens in der
Fläche, sagt Beger. «Es gibt Ärztinnen und Ärzte, die das Thema noc
h
nie in ihrer Praxis hatten.» Zudem gehe es um einen vorurteilsfreien
Umgang mit den Patienten und Patientinnen. «Die Menschen dürfen keine
Angst haben vor Diskriminierung aufgrund ihrer Lebensweise oder
sexuellen Orientierung.»

Besonderes Bedürfnis nach Anonymität

Aber warum sind die Hürden für einen HIV-Test auf dem Land bisweilen
zu hoch? Zum einen, weil das Angebot gar nicht da sei. Zum anderen,
weil es ein besonderes Bedürfnis nach Anonymität gebe, erklärt Beger.

Gemeinsam mit der Politik würden Ideen beraten, um die Lage zu
verbessern. «Dazu gehören auch mobile Angebote, wie beispielsweise
Testbusse.»

In Hessen lebten Ende 2023 nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts
(RKI) etwas mehr als 9000 Menschen mit dem Virus, mehr als 7000 waren
demnach Männer. Die Zahl der Neuinfektionen wurde für das vergangene
Jahr auf 160 geschätzt. «Wir haben eine relativ günstige Situation in

Deutschland und in Hessen im globalen Vergleich», sagt Beger. Im
Landesverband sind insgesamt neun Aids-Hilfen aus ganz Hessen
zusammengeschlossen.

Expertentreffen auf der Welt-Aids-Konferenz

In München findet in dieser Woche die Welt-Aids-Konferenz mit über
10.000 Teilnehmenden statt. Mediziner, Gesundheitsexperten und
Aktivisten aus mehr als 175 Ländern beraten auf Einladung der
Internationalen Aids-Gesellschaft, wie der Erreger HIV und das
erworbene Immunschwächesyndrom Aids weiter eingedämmt werden können.


Weltweit lebten nach Angaben des UN-Programms für die Bekämpfung von
HIV und Aids (UNAIDS) im Jahr 2022 knapp 40 Millionen Menschen mit
dem Virus, etwa ein Viertel - 9,2 Millionen - hatte keinen oder
keinen ausreichenden Zugang zu Therapien.

Die Zahl der Todesfälle konnte seit 2004, als weltweit rund zwei
Millionen Menschen an den Folgen von Aids starben, zwar auf weniger
als ein Drittel reduziert werden. Dennoch stirbt nach Zahlen derzeit
jede Minute ein Mensch an den Folgen von Aids. Vor allem in Osteuropa
steigen die Infektionen wieder an; in Afrika sind sie trotz vieler
Fortschritte beim Kampf gegen HIV weiter hoch.

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