Hausärzte verteidigen telefonische Krankschreibung

Für eine Krankschreibung muss man in bestimmten Fällen nicht immer
extra in die Praxis. Der Finanzminister hat die Regelung in Frage
gestellt - Ärzte widersprechen.

Berlin (dpa) - Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband hat das
Eintreten von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für ein Ende der
telefonischen Krankschreibung kritisiert. Man könne die Aussagen
nicht nachvollziehen, sagte der Vorsitzende Markus Beier der
Deutschen Presse-Agentur. Die Einführung der Regelung sei medizinisch
und versorgungspolitisch eine absolut richtige und sinnvolle
Entscheidung gewesen. Unterstellungen, dass sich Menschen damit einen
schlanken Fuß machten, könne man aus der täglichen Arbeit nicht
bestätigen.

Lindner hatte am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Berlin gesagt:
«Man wird für die Krankmeldung zukünftig wieder zum Arzt gehen müss
en
und das nicht einfach nur telefonisch erledigen können.» Er wolle
niemandem vorwerfen, die Regelung auszunutzen. Es gebe aber leider
«eine Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand in Deutschland
und der Einführung der Maßnahme, die als guter Bürokratieabbau
gedacht war».

Verbandschef Beier warnte dagegen vor der Gefährdung einer Regelung,
«die unsere Praxen wie auch unsere Patientinnen und Patienten gerade
in den extremen Infektmonaten entlastet und eine der wenigen
politischen Maßnahmen ist, die aktuell wirklich Bürokratie
reduziert.» Es sei bekannt, dass sich die gestiegene Zahl der
Krankschreibungen in großen Teilen auf die elektronische Übermittlung
der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zurückführen lasse. Dadurch
würden nun auch Krankschreibungen erfasst, die die Kassen früher nie
erreicht hätten. 

Die Möglichkeit, sich per Telefon krankschreiben zu lassen, war in
der Corona-Pandemie eingeführt worden. Im Dezember 2023 beschloss der
Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken
eine dauerhafte Regelung. Patientinnen und Patienten können sich dann
telefonisch krankschreiben lassen, wenn sie in der Praxis bekannt
sind und keine schweren Symptome haben. Im Zuge ihrer
Wachstumsinitiative für die Wirtschaft hat die Bundesregierung wegen
des erhöhten Krankenstands eine Überprüfung der Maßnahme vereinbart
.

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