Afrikanische Gesundheitsbehörde: Mpox in Afrika nicht unter Kontrolle

Der Anstieg der Mpox-Fallzahlen vor allem in Zentralafrika hält an.
Zumindest in einem Land hat inzwischen eine Impfkampagne begonnen.

Kinshasa (dpa) - Innerhalb einer Woche sind in Afrika fast 3.000 neue
Verdachtsfälle der Krankheit Mpox gemeldet worden, 374 davon wurden
bestätigt. Außerdem seien 14 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit
der Krankheit verzeichnet worden, sagte Jean Kaseya, Direktor der
afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC Africa, in seinem wöchentlichen
Briefing. Damit seien seit Beginn des Jahres mehr als 29.000
Erkrankungen und 738 Todesfälle in 15 Staaten des Kontinents erfasst
worden.

«Mpox in Afrika ist nicht unter Kontrolle», betonte Kaseya angesichts
der steigenden Zahlen. Die Lücke zwischen Verdachtsfällen und
bestätigten Fällen beruht auf unzureichenden Test- und
Laborkapazitäten. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres
gebe es etwa 180 Prozent mehr Krankheits- und 39 Prozent mehr
Todesfälle. «Wir müssen das stoppen. Genug ist genug.»

Hoffnung auf Impfungen

Mit der Zusage und ersten Lieferungen von Impfstoffen ist zwar die
Hoffnung auf dem Kontinent gestiegen, die Virusinfektion besser
bekämpfen zu können. Bisher ist allerdings erst in Ruanda eine
Impfkampagne gestartet worden. Rund 500 Menschen hätten eine Impfung
erhalten, hieß es.

Allerdings ist Ruanda keines der am schwersten betroffenen Länder.
Wesentlich kritischer ist die Situation in der Demokratischen
Republik Kongo und Burundi - beides Nachbarländer von Ruanda. Auf
einen Impfplan der Demokratischen Republik Kongo werde noch gewartet,
sagte Kaseya. 

Probleme bei der Verteilung

Zu den Herausforderungen des zweitgrößten Landes in Afrika, das fast
siebenmal so groß wie Deutschland ist, gehört die schlechte
Infrastruktur. Viele Orte sind über Straßen nur schwer zu erreichen,
auch die Einhaltung einer Kühlkette für Impfstoffe in ländlichen
Regionen kann schwierig werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Mitte August wegen der
Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren
Variante Ib die höchste Alarmstufe ausgerufen. Damit sollen Behörden
in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit gebracht werden. 

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