Özdemir: Tierseuchengeschehen hat sich zugespitzt

Vogelgrippe, Afrikanische Schweinepest, Blauzungenkrankheit - das
Friedrich-Loeffler-Institut hat viel zu tun. Gut, dass es das
Institut für Tiergesundheit gibt, sagt der zuständige Minister.

Greifswald (dpa/mv) - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat
auf die angespannte Situation im Hinblick auf Tierseuchen verwiesen.
«In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich das
Tierseuchengeschehen - ich habe schon darauf hingewiesen - deutlich
zugespitzt», sagte der Grünen-Politiker bei einem Besuch des
Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems bei
Greifswald. An die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des
dortigen Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit gerichtet sagte
er: «Die Liste der Erreger, über die Sie auf ihrer Website unter dem
Punkt Tierseuchengeschehen berichten, die wird leider nicht kürzer,
sondern länger.»

Er verwies auf Fälle der Afrikanischen Schweinepest auch in Hessen,
Rheinland-Pfalz oder Baden-Württemberg. Die Blauzungenkrankheit habe
alle Bundesländer erreicht. Der Minister verwies zudem auf die
Ansteckung von Milchkühen in den USA mit der Vogelgrippe oder auf das
auch in Deutschland vorhandene West-Nil-Virus.

Özdemir: FLI liefert Antworten

Das alles verdeutliche, wie wichtig die Arbeit des FLI sei. «Da
werden die Antworten gegeben auf die Probleme, die wir haben.» Das
FLI ist laut Bundeslandwirtschaftsministerium eine der weltweit
führenden Forschungseinrichtungen im Bereich der Tiergesundheit.
Seine Forschung sei entscheidend für die frühzeitige Erkennung von
Tierseuchen, die Charakterisierung ihrer Eigenschaften, die
Aufklärung der Eintrags- und Verbreitungswege, die Entwicklung
wirksamer Impfstoffe und die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz von
Tierbeständen und zur Sicherung der Nahrungsmittelproduktion. 

An seinem Hauptsitz auf der Insel Riems im Greifswalder Bodden
verfügt des FLI über ein weitläufiges abgesperrtes Gelände mit
Stallanlagen, Büros und einem Laborkomplex mit Bereichen der höchsten
Sicherheitsstufe zur Arbeit mit Erregern. Namensgeber Friedrich
Loeffler gilt als einer der Begründer der Virologie und gründete
bereits 1910 auf der Insel die weltweit erste virologische
Forschungsstätte.