Apotheker: Libanon droht baldiger Medikamentenmangel

Politisches Vakuum, massive Wirtschaftskrise, Braindrain und nun ein
Krieg im Land: Schon seit langem steht das Gesundheitssystem im
Libanon unter Druck. Nun schlägt der Apothekerverband Alarm.

Beirut (dpa) - Dem Libanon droht nach Angaben des libanesischen
Apothekerverbands aufgrund des Krieges zwischen Israel und der
Hisbollah ein Mangel an Medikamenten. «Unser Restbestand an
Medikamenten ist gefährdet», sagte der Verbandsvorsitzende, Joe
Salloum, der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt herrsche bei
einigen Arzneimitteln ein Mangel.

Ein Problem sei, dass aufgrund des Krieges derzeit nur noch die
landeseigene Fluggesellschaft Middle East Airlines den einzigen
internationalen Flughafen im Land anfliege. Viele Apotheken seien
zudem aufgrund der weitflächigen israelischen Angriffe im Land
derzeit geschlossen. «Wir versuchen, die Bestände aus den
bombardierten oder zerstörten Apotheken auf sicherem Wege zu
beschaffen», so Salloum.

Seit Ende 2019 steckt der Mittelmeerstaat in der schlimmsten
Wirtschafts- und Finanzkrise seiner Geschichte. Seitdem ist auch das
Gesundheitssystem stark angeschlagen. Laut
Weltgesundheitsorganisation besteht ein erheblicher Mangel an
Fachärzten und Gesundheitspersonal sowie an Medikamenten und
medizinischer Ausrüstung. Einige Hilfsorganisationen haben seit
Ausbruch der intensiven israelischen Angriffe im Land bereits
medizinische Hilfsgüter in den Libanon geschickt.

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