Mann wird nach Totschlag in Psychiatrie noch lange behandelt

Ein damals 23-jähriger Patient der Psychiatrie in Wiesloch soll
seinen Zimmergenossen im April getötet haben. Nun wird er langfristig
in der Psychiatrie untergebracht.

Heidelberg (dpa/lsw) - Nach dem gewaltsamen Tod eines 65-Jährigen in
der Psychiatrie in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) wird sein
Zimmergenosse - der mutmaßliche Täter - langfristig in der Klinik
untergebracht. Das hat das Heidelberger Landgericht nach Angaben
seines Sprechers in einem Sicherungsverfahren entschieden. 

Der mittlerweile 24 Jahre alte Deutsche soll an paranoider
Schizophrenie leiden. Er hatte nach Überzeugung der Kammer seinen
Mitbewohner im April mit massiver Gewalt angegriffen, ihn geschlagen
und gewürgt. Das Opfer starb an den Verletzungen. 

Das Verfahren fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten die Unterbringung des
Angeklagten beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Beide Männer waren im Krankenhausbereich untergebracht

Beide Männer hatten sich zur Tatzeit auf einer geschlossenen Station
im Krankenhausbereich - außerhalb des Maßregelvollzugs - des
Psychiatrischen Zentrums Nordbaden befunden. 

Im vergangenen Jahr hatte ein psychisch Kranker nach seiner Flucht
aus dem Maßregelvollzug in Wiesloch eine 30-Jährige in der Stadt mit
einem zuvor entwendeten Messer angegriffen. Die Frau starb kurz nach
der Attacke im Krankenhaus. Das Landgericht Heidelberg stufte die Tat
im März dieses Jahres als heimtückisch und Mord ein. Es ordnete die
unbefristete Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie an.

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