Babys in Kliniken - Ärzte und Pfleger in Türkei unter Betrugsverdacht
In Istanbul stehen Pflegekräfte und Ärzte im Verdacht, mit
Neugeborenen in Krankenhäusern finanzielle Gewinne erzielt zu haben.
Mehrere Babys sollen in der Folge gestorben sein.
Istanbul (dpa) - Pflegekräfte und Ärzte in der Türkei sollen für
längere Krankenhaus-Aufenthalte von Neugeborenen gesorgt und davon
finanziell profitiert haben. Mindestens zwölf Babys seien in diesem
Zusammenhang gestorben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur
Anadolu. Insgesamt 47 Menschen seien in Istanbul angeklagt worden,
zitierte Anadolu aus einer Anklageschrift.
Demnach sollen die Verdächtigen den Gesundheitszustand der frisch
geborenen Babys schlechter als tatsächlich dargestellt haben, um so
längere Aufenthalte in Kliniken zu erwirken und darüber mehr Geld von
der Sozialversicherung abzukassieren. Auch Angehörige seien zu
zusätzlichen Zahlungen aufgefordert worden, die die Beschuldigten -
größtenteils Gesundheitspersonal - dann untereinander aufgeteilt
hätten.
Statt in geeignete Einrichtungen seien die Säuglinge in ausgewählte
Privatkrankenhäuser gebracht worden, schrieb Anadolu weiter. Einige
Babys hätten sich durch die Unterbringung auf Intensivstationen für
Neugeborene Infektionen eingefangen.
Das türkische Gesundheitsministerium teilte mit, dass einige
Krankenhäuser geschlossen worden seien. Der Fall sei dem Ministerium
seit Mai 2023 bekannt. Für die Hauptverdächtigen werden unter anderem
wegen fahrlässiger Tötung Haftstrafen von mehr als 500 Jahren
gefordert.
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