Zahl der Vegetarier in Bayern seit 2003 verdreifacht
Bayerisches Essen ist gerne deftig und mit viel Fleisch. Der Trend
zeigt aber auch, dass es immer mehr Menschen gibt, die auf tierische
Produkte verzichten. Zum Bund zeigen sich aber Unterschiede.
München (dpa/lby) - Die Zahl der Vegetarier und Veganer in Bayern hat
sich in den vergangenen 20 Jahren verdreifacht. Einer neuen Studie zu
den Ernährungsgewohnten im Freistaat zufolge ernähren sich circa fünf
Prozent der Menschen in Bayern vegetarisch, darunter mehr Frauen als
Männer. Ein Prozent wählt eine vegane Ernährungsweise. 2003 hatten
nur zwei Prozent der Bayern eine vegane oder vegetarische Ernährung
angegeben.
Der Studie nach bevorzugen vor allem junge Frauen im Alter von 18 bis
24 Jahren eine vegetarische oder vegane Ernährung (10 Prozent
beziehungsweise 7 Prozent). Dagegen gibt es in der Gruppe der
gleichaltrigen Männer nur wenige Vegetarier und Veganer. Auf die
Frage nach ihrer Ernährungsweise gab die überwiegende Mehrheit, neun
von zehn Menschen, aber an, dass sie keiner speziellen
Ernährungsweise folgt.
Mehr Vegetarier und Veganer im Bundesdurchschnitt
Im bundesweiten Vergleich sind Vegetarier und Veganer damit in Bayern
deutlich seltener. Rund zwölf Prozent der Menschen in Deutschland
ernähren sich einer repräsentativen Umfrage aus dem Oktober 2023
zufolge vegetarisch oder vegan. Wie in Bayern waren auch hier Frauen
und unter 30-Jährige besonders stark vertreten.
Die bayerische Studie soll am Montag von Agrarministerin Michaela
Kaniber (CSU) vorgestellt werden. Das Kompetenzzentrum für Ernährung
hat dafür gemeinsam mit Forschenden der Universität Augsburg, der
Ludwig-Maximilians-Universität sowie der Technischen Universität
München aktuelle Daten zum Ernährungsverhalten und Gesundheitsstatus
der bayerischen Bevölkerung erfasst.
Kaniber: Gesunde Ernährung beginnt mit Wissen
«Die Studie ist die Grundlage für unsere Ernährungspolitik, die nicht
irgendwelchen Hypes nachläuft, sondern faktenbasiert und
ideologiefrei auf die Verbraucher eingeht», sagte Kaniber der
Deutschen Presse-Agentur in München. «Gesunde Ernährung beginnt mit
Wissen, nicht mit Verboten.» Dieses Wissen beginne mit der
Erforschung dessen, was die Menschen tatsächlich essen. «Darum ist
diese Ernährungsstudie so wichtig.»
Bei einer vegetarischen Ernährung steht kein Fleisch und auch kein
Fisch auf dem Speiseplan. Wer vegan lebt, verzichtet sogar
vollständig auf tierische Lebensmittel und isst weder Fleisch und
Fisch noch Milch und Milchprodukte, Eier oder Honig.
Ministerin sieht in Studie wichtige Erkenntnisse für Landwirtschaft
von morgen
«Der Geschmack der Zukunft wird in den Essgewohnheiten von heute
entdeckt», betonte Kaniber. «Unsere Aufgabe ist es, diese Geschmäcker
zu erkennen und daraus Visionen für eine nachhaltige Landwirtschaft
und eine starke Ernährungswirtschaft zu entwickeln.» Was auf den
Tellern der Menschen liege, bestimme, was künftig auf den Feldern
wachse. «Nur wer weiß, was gekauft und gegessen wird, kann nachhaltig
und nachhaltig erfolgreich anbauen.»
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