Bestechung im Gesundheitswesen? - Ein Arzt verhaftet
Gab es illegale Zahlungen an Ärzte? Weil sich dieser Verdacht
erhärtete, rückten mehr als 100 Beamte in fünf Bundesländern aus. E
in
Haftbefehl wird vollstreckt.
Göttingen/Braunschweig (dpa) - Wegen mutmaßlicher Bestechung im
Gesundheitswesen sind mehr als 100 Polizisten in fünf Bundesländern
ausgerückt. Ein beschuldigter Arzt sei festgenommen worden, teilten
die Staatsanwaltschaft Braunschweig und die Polizei Göttingen
gemeinsam mit. Einem hauptbeschuldigten Apotheker werde vorgeworfen,
Zahlungen an Ärzte getätigt zu haben.
Zwei Millionen Euro gesichert
Die Ermittler durchsuchten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,
Bayern, Schleswig-Holstein und Hessen neben Privathaushalten gezielt
Firmenstrukturen und IT-Dienstleister und sicherten umfangreiches
Beweismaterial. Zwei Millionen Euro seien durch die
Staatsanwaltschaft Braunschweig auf einem Firmenkonto der
mutmaßlichen Bestechungsempfänger gesichert worden.
Die vorgeworfenen Zahlungen an Ärzte soll der Apotheker mit dem Ziel
vorgenommen haben, das Verschreibungsverhalten für hochpreisige
Augenmedikamente zu seinen Gunsten zu beeinflussen und so seinen
Marktanteil daran zu erhöhen.
Ermittlungen seit Oktober 2023
Das Ermittlungsverfahren, dass der organisierten Kriminalität
zugeordnet wird, wurde seit Oktober 2023 durch die Zentrale
Kriminalinspektion Göttingen bearbeitet. Im Sommer 2024 seien erste
Durchsuchungen erfolgt. Anschließend verdichtete sich der Verdacht
der Einflussnahme auf einzelne Ärzte. Weitere Details und genauere
Ortsangaben waren zunächst nicht zu erfahren.
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