Mehr Atemwegserkrankungen in NRW - Corona-Viren dominieren
Schnupfen, Husten, Fieber und Gliederschmerzen: Auch in NRW steigt
die Zahl der Atemwegsinfektionen. Influenza-Viren spielen dabei
derzeit nur eine untergeordnete Rolle.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Akute Atemwegserkrankungen mit Husten,
Halsschmerzen oder Fieber sind in Nordrhein-Westfalen auf dem
Vormarsch. Dabei dominiert Corona derzeit die sogenannten akuten
respiratorischen Erkrankungen (ARE). Laut dem Landeszentrum
Gesundheit (LZG) wurden in ganz NRW seit dem Beginn der Saison ab
Kalenderwoche 40 Ende September insgesamt 3.126 Corona-Erkrankungen
sowie 87 Erkrankungen mit Influenza-Viren gemeldet. Lediglich drei
Meldungen entfielen auf RSV-Infektionen.
Während in Kalenderwoche 40 41 Influenza-, 1.226 Corona- und ein
RSV-Fall gemeldet wurden, waren es eine Woche später bereits 46
Influenza-, 1.900 Corona- sowie zwei RSV-Fälle.
Die Fallzahlen verliefen in aller Regel stark saisonal. Die meisten
Erkrankungsfälle treten in den Herbst- und Wintermonaten auf. Es sei
daher in den nächsten Wochen und Monaten mit einem Anstieg zu
rechnen. Die genaue Entwicklung lasse sich jedoch noch nicht
abschätzen. Vermutlich gebe es zunächst einen Anstieg der
Corona-Fallzahlen, bevor im Dezember oder Januar ein Anstieg der
Influenza-Fallzahlen folge. Die Grippe-Saison gewinne meistens erst
zum Jahreswechsel an Dynamik und erreiche Mitte bis Ende Februar
ihren Höhepunkt.
«Impfmüdigkeit» bei Corona
Das Niveau der gemeldeten ARE-Fälle bewege sich in den vergangenen
Wochen jedoch weitgehend auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Wie
der Hausärzteverband Westfalen-Lippe mitteilte, werden in den
Arztpraxen die Erreger nur bei gezielter Fragestellung getestet. Man
verzeichne aber vermehrt auftretende Coronainfektionen, die durch
Selbsttests der Patienten festgestellt würden. Während sich derzeit
viele Menschen gegen Grippe impfen lassen, gehe die Impfbereitschaft
gegen Coronaviren deutlich zurück.
Der Hausärzteverband Nordrhein erklärte, dass aufgrund der vielen
Impfungen in der Vergangenheit eine gewisse «Impfmüdigkeit»
festzustellen sei. In den hausärztlichen Praxen werde aber seit
Anfang Oktober in großem Maße geimpft. Mit chronisch Kranken,
Patienten über 60 Jahren, Schwangeren und Menschen mit höherer
beruflicher Gefährdung hätten Praxen bereits frühzeitig die
Schutzimpfung gegen Grippe und Corona geplant. Viele Praxen böten die
nächsten Wochen zudem neben dem Regelpraxisbetrieb Impfsprechstunden
an.
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