Schlafstörungen in Bayern nehmen zu
Wer sich regelmäßig schlaflos hin und her wälzt, hat langfristig ein
höheres Risiko für schwerwiegende Krankheiten. Eine Krankenkasse hat
in ihren Daten eine besorgniserregende Entwicklung entdeckt.
München (dpa/lby) - Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen in
Bayern nimmt nach Angaben der Krankenkasse Barmer zu. Unter den
Versicherten der Kasse stieg der Anteil der Betroffenen mit einer
entsprechenden Diagnose von 5,4 Prozent im Jahr 2012 auf 7,6 Prozent
im Jahr 2023. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung im Freistaat
entspreche dies knapp 1,02 Millionen Fälle und damit einer
Steigerungsrate von 29 Prozent, erläuterte eine Sprecherin.
Schlaflosigkeit ist nicht nur unangenehm, sondern kann gravierende
Folgen haben: «Schlafstörungen erhöhen das Risiko für Übergewicht
,
Schlaganfall, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen», erläuterte die
Barmer. Auslöser für Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen
könnten beruflicher und privater Stress oder bei Frauen die
Wechseljahre sein. Auch Depressionen äußerten sich oft schon früh als
Schlafstörungen.
Mehr als drei Monate sind ein Warnzeichen
«Wer über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal
pro Woche so schlecht schläft, dass die Lebensqualität, die
Leistungsfähigkeit und das psychische Wohlbefinden spürbar
beeinträchtigt sind, sollte diese Schlaflosigkeit unbedingt in der
Arztpraxis abklären lassen», betonte deshalb
Barmer-Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer. Und fügte hinzu:
«Schlaflose Nächte sind keine Lappalie. Weniger als fünf Stunden
Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und
beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit.»
Die Barmer ist eine der größten Krankenkassen in Bayern. Aufgrund der
hohen Versichertenzahl gelten ihre Daten als repräsentativ für die
Gesamtbevölkerung im Freistaat. Die aktuelle Analyse zeigt nun, dass
in allen untersuchten Altersgruppen ab 20 Jahren zum Teil deutliche
Zuwächse bei den Schlafstörungen zu beobachten sind. So
diagnostizierten Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2012 bei zwei Prozent
der jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 29 Jahren eine
Schlafstörung. Im Jahr 2022 waren es bereits mehr als drei Prozent -
eine Steigerung um 50 Prozent.
Zeitumstellung bringt Rhythmus durcheinander
Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende kann ebenfalls ein Faktor
sein, der sich negativ auf den Schlaf auswirkt - zumindest
vorübergehend. Denn das Zurückstellen der Uhr um eine Stunde kann
einen ohnehin schon gestörten Schlafrhythmus zusätzlich durcheinander
bringen. Kindshofer rät, auf eine vernünftige Matratze, die richtige
Raumtemperatur und eine ruhige Umgebung zu achten. «Stressbedingte
Schlafprobleme lassen sich oft auch mit Entspannungstechniken
lindern.» Schlafmittel und Medikamente gegen Schlafstörungen sollten
jedoch nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin eingenommen
werden.
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