Wohnhaus für Menschen mit HIV in Hannover eröffnet
Menschen mit HIV haben es auf dem Wohnungsmarkt oft schwer. In
Hannover entsteht jetzt ein Projekt, das den Betroffenen Hilfe und
bezahlbaren Wohnraum anbietet.
Hannover (dpa/lni) - Die Deutsche Aids-Stiftung hat in Hannover ein
Wohnhaus speziell für Menschen mit HIV eröffnet. Das Haus «Leine38»
bietet auf rund 500 Quadratmetern 12 Wohnungen an. Manche Betroffene
haben nach Angaben der Stiftung Probleme auf dem angespannten
Wohnungsmarkt. «Immer wieder habe ich erlebt, wie Menschen mit HIV
und Aids gemieden, ja verachtet werden», sagte die ehemalige
Landesbischöfin und Schirmherrin des Projekts, Margot Käßmann, am
Mittag in der Landeshauptstadt.
Gründe dafür sind laut der Stiftung unter anderem ein geringeres
Einkommen und eine krankheitsbedingte ungewöhnliche Biografie. Die
Appartements sind barrierefrei und altersgerecht. Vier davon sind
außerdem rollstuhlgeeignet. Die Bewohner und Bewohnerinnen können,
falls nötig, auch ambulant gepflegt werden.
Auch ein späterer Umzug in ein benachbartes Pflegeheim sei möglich.
«Menschen mit HIV altern im Schnitt zehn Jahre früher als Menschen
ohne HIV. Für sie ist es wichtig, ohne Angst vor einer
Pflegesituation in die Zukunft zu schauen», sagte eine Sprecherin der
Aids-Stiftung. Baustart für das Projekt war im Jahr 2022. Ab dem 1.
November werden die Wohnungen über den Paritätischen
Wohlfahrtsverband vermietet. Ähnliche Projekte gibt es nach Angaben
der Stiftung bereits in Berlin, Essen und Köln.
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