Verdächtigter Palliativarzt: Erneut Leiche ausgegraben
Weil er vier Menschen getötet haben soll, sitzt ein Arzt in Berlin in
Untersuchungshaft. Gab es weitere Opfer?
Berlin (dpa/bb) - Im Rahmen der Ermittlungen gegen einen
Palliativarzt in Berlin ist erneut eine Leiche ausgegraben worden.
«Es gab am 8. Oktober eine Exhumierung im Zusammenhang mit dem Fall»,
sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft der Deutschen
Presse-Agentur. Die Ausgrabung fand auf einem Friedhof in Neukölln
statt. Der Sprecher machte keine Angaben zum Geschlecht des Toten.
Zuvor hatten «Bild» und «Tagesspiegel» berichtet. Es ist nicht die
erste Exhumierung in dem Fall.
Man spricht von einer Exhumierung, wenn das Grab eines Verstorbenen
nach der Bestattung geöffnet und der Leichnam freigelegt wird.
Verdacht auf Totschlag
Der Verdächtige sitzt seit diesem Sommer wegen des Verdachts auf
Totschlag und Brandstiftung in Untersuchungshaft. Er soll im Rahmen
seiner Tätigkeit für einen Pflegedienst zwischen dem 11. Juni und 24.
Juli vier Patientinnen auf bisher noch unbekannte Weise in deren
Wohnungen getötet haben. Anschließend soll er dort Feuer gelegt
haben, um die Taten zu vertuschen. Bei den mutmaßlichen Opfern
handelt es sich nach Angaben der Behörden um vier Frauen im Alter
zwischen 72 und 94 Jahren.
«Wir ermitteln weiter, ob es Anhaltspunkte für weitere Taten gibt»,
sagte der Sprecher. Zu dem Motiv sei bislang nichts bekannt.
Ergebnisse der neusten Exhumierung liegen den Angaben zufolge noch
nicht vor.
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