Cannabis-Club in Oranienburg: Genehmigung für Anbau erhalten
Premiere für Cannabis-Konsumenten: Eine Anbauvereinigung in
Brandenburg ist genehmigt. Der Verein mit Sitz in Oranienburg will
mit den ersten Cannabis-Samen starten.
Potsdam/Oranienburg (dpa/bb) - Brandenburg hat eine Erlaubnis zum
gemeinschaftlichen Anbau von Cannabis im Kreis Oberhavel erteilt. Das
sagte der Vorsitzende des Vereins Green Social Club mit Sitz in
Oranienburg, Christian Schmidt, der Deutschen Presse-Agentur in
Potsdam.
«Wir gehen davon aus, dass wir die Ersten sind.» Die Genehmigung der
zuständigen brandenburgischen Landesbehörde sei am Montagabend
eingegangen. «Wir gehen davon aus, dass wir Ende der Woche die ersten
Samen in die Erde stecken können», sagte der 52 Jahre alte
Vereinsvorsitzende.
Verein mit 370 Mitgliedern und geplanter Ausgabestelle in Oranienburg
Die meisten der bislang 370 Mitglieder des Vereins kommen ihm zufolge
aus Berlin. Mit Blick auf die Berufsgruppen nannte er etwa Anwälte,
Ärzte und Bürgermeister, die dem Club beigetreten sind. Auch viele
Schmerzpatienten seien Mitglieder.
Der Vereinssitz wurde aus der Bundeshauptstadt nach Oranienburg und
damit an die nördliche Stadtgrenze von Berlin verlegt. In Oranienburg
soll es dann eine Ausgabestelle für Cannabis geben.
Vereinsvorsitzender: Anbau-Fläche in Berlin schwerer zu bekommen
Club-Vorsitzender Schmidt sagte zu den Gründen für die
Vereinsverlagerung nach Brandenburg, der Verein sei schon vor Monaten
davon ausgegangen, dass es in Berlin Probleme mit der Zuständigkeit
geben werde. Zudem sei es schwer, in der Hauptstadt einen passenden
Ort für den Anbau und die Abgabe zu bekommen.
In Berlin lag die Zuständigkeit bislang bei den Bezirken, künftig
soll das Landesamt für Gesundheit und Soziales zuständig sein. In
Brandenburg ist seit Juli das Landesamt für Arbeitsschutz,
Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) für die Genehmigung von
Cannabis-Anbauvereinigungen und deren Überwachung zuständig sowie für
die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten.
100 Quadratmeter für Cannabis-Blüte
Wo genau die Cannabis-Pflanzen des Green Social Clubs in Oranienburg
künftig wachsen, soll weiter geheim bleiben. Es handle sich um ein
Industriegebäude in Oberhavel, sagte Schmidt dazu nur. Die Anbauräume
seien 420 Quadratmeter groß, die reine «Blütefläche» für die Pf
lanzen
betrage 100 Quadratmeter.
Seit 1. April dieses Jahres sind der Besitz bestimmter
Mengen Cannabis, der private Anbau und der Konsum der Droge auch in
der Öffentlichkeit bundesweit für Menschen ab 18 Jahren unter
Auflagen erlaubt. Es dürfen nicht mehr als 25 Gramm in der
Öffentlichkeit mitgeführt oder mehr als 50 Gramm zu Hause aufbewahrt
werden. Drei Pflanzen im Wohnbereich sind gestattet. Verstöße können
mit einem hohen Bußgeld geahndet werden.
Seit Juli Anträge auf gemeinschaftlichen Cannabis-Anbau möglich
Seit 1. Juli können als zweite Stufe der Cannabis-Legalisierung in
Deutschland nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen mit bis zu 500
Mitgliedern an den Start gehen und dafür eine Erlaubnis beantragen.
Mitte Oktober hieß es aus dem Gesundheitsministerium in Potsdam, es
lägen für das Bundesland 15 Anträge auf Erlaubnis einer
Cannabis-Anbauvereinigung vor. In Brandenburg wird zudem noch an
einem Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Cannabis-Regelungen
gearbeitet.
Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK
Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.