Kassenärzte für Beibehaltung telefonischer Krankschreibung
Die Fehlzeiten von Angestellten sind in diesem Jahr hoch. Sollte die
Krankschreibung per Anruf daher abgeschafft werden? Die
niedergelassenen Mediziner in Niedersachsen haben dazu eine klare
Meinung.
Hannover (dpa/lni) - Die Mediziner mit eigener Arztpraxis in
Niedersachsen sprechen sich für die Beibehaltung telefonischer
Krankschreibungen aus. «Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte versorgen
ihre Patientinnen und Patienten oftmals seit vielen Jahren, kennen
die Krankheitsgeschichte und können in der Regel sehr gut
einschätzen, wann ein persönlicher Termin notwendig ist, um
beispielsweise eine schwerwiegende Erkrankung auszuschließen», sagte
der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung
Niedersachsen (KVN), Mark Barjenbruch. Es sei wichtig, dass es im
Ermessen der Ärzte liege, ob eine telefonische Krankschreibung
möglich oder eine persönliche Untersuchung notwendig sei.
Der Vize-Vorsitzende der KVN, Thorsten Schmidt, wies darauf hin, dass
zum Beispiel in der aktuellen Infektionswelle das Ansteckungsrisiko
des Praxispersonals und anderer Patienten mit der telefonischen
Krankschreibung reduziert werde.
Die Möglichkeit, sich per Telefon krankschreiben zu lassen, war in
der Corona-Pandemie eingeführt worden. Im Dezember 2023 beschloss der
Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken
eine dauerhafte Regelung. Patientinnen und Patienten können sich dann
telefonisch krankschreiben lassen, wenn sie in der Praxis bekannt
sind und keine schweren Symptome haben.
Im Zuge ihrer Wachstumsinitiative für die Wirtschaft hat die
Bundesregierung wegen des erhöhten Krankenstands eine Überprüfung der
Maßnahme vereinbart.
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