Fachärzte raten von Hormon-Selbsttests ab
Sind zu viele Stresshormone im Blut? Oder zu wenige Sexualhormone?
Das testen viele Menschen nun Zuhause. Doch Fachärzte sehen die
Speichel-Selbsttests kritisch.
Altdorf (dpa) - Fachärzte halten Selbsttests etwa für Stresshormone,
Sexualhormone oder Schilddrüsenhormone für unzuverlässig. Auch sei
ein Problem bei solchen Tests, die zu Hause durchgeführt werden
können, dass die Menschen mit den Ergebnissen allein gelassen würden.
Deswegen sollten Fragen zum Hormonstatus immer in einer Fachpraxis
geklärt werden, rät die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
(DGE).
Die Selbsttests können unter anderem in Apotheken, Drogerien oder im
Internet gekauft werden. Nach Angaben der DGE gibt es sie seit
wenigen Jahren. Um den Test durchzuführen, geben die Menschen
normalerweise etwas Speichel in ein Röhrchen. Dieses wird
eingeschickt und der Speichel in einem Labor untersucht. Die
Ergebnisse kommen per Post.
Die DGE weist darauf hin, dass meist nicht nachverfolgt werden könne,
welche Qualität die Tests und damit auch die Ergebnisse besitzen.
Auch könnten die Ergebnisse ungenau sein, weil Hormontests immer
abhängig von äußeren Bedingungen wie etwa der Tageszeit seien.
Wer etwa Zyklusstörungen, Hautprobleme oder Stimmungsschwankungen
habe und eine hormonelle Ursache vermute, solle lieber eine
endokrinologische Praxis aufsuchen, rät die Fachgesellschaft. Liege
ein begründeter Verdacht auf eine hormonelle Störung vor, übernähme
n
die Krankenkassen die Kosten für den Hormontest in der Fachpraxis.
Anschließend würden die Ergebnisse im Detail mit einem Arzt oder
einer Ärztin besprochen.
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