Drese zu Drogentod: «Lasst bitte die Finger von diesem Zeug»

Ende September starb ein 15-Jähriger in Zingst - an Drogen, wie jetzt
klar ist. Es ist nicht der erste derartige Fall in MV der jüngeren
Vergangenheit. Die Schweriner Gesundheitsministerin appelliert.

Zingst (dpa) - Nach der Bestätigung, dass Ecstasy-Konsum zum Tod
eines 15-Jährigen Ende September in Zingst geführt hat, warnt die
Schweriner Gesundheitsministerin eindringlich vor der Droge. «Lasst
bitte die Finger von diesem Zeug», appellierte Stefanie Drese (SPD).
Synthetische Drogen wie Ecstasy-Tabletten seien besonders gefährlich
- gerade mit Blick auf unbekannte Dosierungen und mögliche
Verunreinigungen. Eltern sollten mit ihren Kindern über das Thema
sprechen. Informationen etwa auch für Lehrer liefere die vom Land
geförderte Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (Lakost).

Laut Drese werden bis Mitte 2026 zusätzliche Gelder in Höhe von
280.000 Euro für Präventionsmaßnahmen im Land vom
Gesundheitsministerium bereitgestellt. Die Gefahren von Kokain und
Amphetaminen seien nunmehr verstärkt Gegenstand von Beratungen und
Präventionsmaßnahmen.

Studie und Drug-Checking

«Geplant ist darüber hinaus die Implementierung einer Vollzeitstudie,
die erstmals Zahlen auf Landesebene erhebt und Auskunft zu Ursachen,
Verbreitung von Folgen des Drogenkonsums gibt», kündigte Drese an.
Die Ergebnisse sollen bei der Vorbeugung helfen. Die Ministerin
verwies zudem darauf, dass MV als erstes Bundesland die rechtlichen
Voraussetzungen für das sogenannte Drug-Checking geschaffen habe.
Dabei sollen auf dem Schwarzmarkt gekaufte Drogen etwa auf Reinheit
getestet werden. Das soll zum Beispiel helfen, Todesfälle zu
verhindern. Drug-Checking sei bereits auf Festivals im Land erfolgt.

Ende September war ein 15-Jähriger in Zingst gestorben - an Ecstasy,
wie nun die Polizei mit Verweis auf ein toxikologisches Gutachten der
Rechtsmedizin mitgeteilt hat. Voriges Jahr war eine 13-Jährige aus
Altentreptow nach dem Konsum besonders potenten Ecstasys gestorben.
Weitere Mädchen waren nach dem Konsum solcher Pillen in Kliniken
gekommen.

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