Reha-Anträge in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen

Nach der Pandemie nehmen weniger Menschen Reha-Leistungen in Anspruch
als zuvor. Die Deutsche Rentenversicherung rechnet jedoch damit, dass
sich das wieder ändert.

Leipzig (dpa) - Die Anzahl der abgeschlossenen medizinischen
Rehabilitationsmaßnahmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist
im Vergleich zu vor zehn Jahren zurückgegangen. Während im Jahr 2013
noch 110.163 Frauen und Männer eine Rehabilitation abschlossen, waren
es im vergangenen Jahr nur noch 98.405, wie die Deutsche
Rentenversicherung (DRV) mitteilte. Einschließlich der Maßnahmen für

Kinder wurden im Jahr 2023 in den drei Bundesländern insgesamt
104.826 Rehabilitationsmaßnahmen absolviert.

Pandemie hinterlässt bleibende Spuren

Die Deutsche Rentenversicherung führt den Rückgang auf die
Corona-Pandemie zurück. «Während der Pandemie ist die Zahl der
Rehabilitationsmaßnahmen stark gesunken», erklärte eine Sprecherin
der DRV. Die Menschen in den drei Bundesländern seien bei der
Inanspruchnahme von Reha-Maßnahmen weiterhin etwas zurückhaltender.
«Wir gehen jedoch davon aus, dass die Zahlen in den kommenden Jahren
wieder steigen werden.» Wie lange es dauern wird, bis das Niveau von
vor der Pandemie erreicht wird, lasse sich jedoch derzeit noch nicht
abschätzen.

Demnach erfolgen die meisten medizinischen Rehabilitationen aufgrund
orthopädischer Erkrankungen, die bei Frauen einen Anteil von rund 39
Prozent und bei Männern von etwa 38 Prozent ausmachen. An zweiter
Stelle liegen onkologische und hämatologische Erkrankungen mit
jeweils knapp 18 Prozent. Psychische Erkrankungen sind bei Frauen für
etwa 18 Prozent der abgeschlossenen Reha-Leistungen verantwortlich,
bei Männern liegt der Anteil bei rund 9 Prozent.

Ambulante Rehas gewinnen an Bedeutung

Stationäre Rehabilitationen bilden seit Jahrzehnten den Schwerpunkt
der medizinischen Reha-Leistungen - auch in Ostdeutschland. Im Jahr
2023 schlossen 82.387 Menschen eine stationäre Reha ab, was einem
Anteil von knapp 84 Prozent entspricht. Gleichzeitig nimmt der Anteil
ambulanter Rehas zu - von rund 12 Prozent im Jahr 2013 auf etwa 16
Prozent im vergangenen Jahr.

Auch das Durchschnittsalter der Menschen, die eine medizinische
Rehabilitation abschließen, steigt. Waren Frauen im Jahr 2013
durchschnittlich 51,0 Jahre und Männer 50,5 Jahre alt, so lag das
durchschnittliche Alter der Rehabilitaninnen 2023 bei 52,9 Jahren,
das der Rehabilitanden bei 52,3 Jahren.

Ziel der Reha-Leistungen ist es, die Erwerbsfähigkeit von
Versicherten mit akuten oder chronischen Erkrankungen zu verbessern
oder wiederherzustellen, um so ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem
Berufsleben zu verhindern.

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