Gewerkschaft sieht kritische Arbeitsbelastung bei Tesla

Der Autobauer Tesla hat einen hohen Krankenstand in seiner
Belegschaft in Grünheide beklagt. Liegt das an einer hohen
Arbeitsbelastung der Beschäftigten?

Grünheide (dpa/bb) - Die IG Metall sieht große Arbeitsbelastung der
Beschäftigten als eine Ursache für den hohen Krankenstand in der
Tesla-Autofabrik in Grünheide bei Berlin. Eine Befragung von mehr als
1200 Mitarbeitern durch Gewerkschaftsmitglieder im Oktober habe
ergeben, dass sich mehr als 80 Prozent überlastet fühlten, teilte die
Gewerkschaft mit. Zudem klagten 9 von 10 Befragten über körperliche
Beschwerden wie Kopf-, Nacken-, Gelenk- oder Rückenschmerzen. 

«Diese Ergebnisse sind erschütternd und machen mich wütend», sagte

der Leiter des IG-Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk
Schulze. «Die Umfrage zeigt, wie kritisch die Arbeitsbelastung bei
Tesla ist. Die Werksleitung darf diese Zahlen nicht ignorieren.» 

Zusätzliche Pause gefordert

Die Umfrage zeigt der Gewerkschaft zufolge mögliche Lösungsansätze.
Dazu gehöre eine zusätzliche bezahlte Pause, wie sie in vielen
anderen Autofabriken üblich sei. Vier von fünf Befragten wünschten
sich zudem rückwärts rollierende Schichten.

Das Management der Autofabrik hatte vor einiger Zeit einen zu hohen
Krankenstand von zeitweise 15 Prozent und mehr beklagt. Deswegen
hatte es im Sommer unangekündigte Hausbesuche bei krank geschriebenen
Mitarbeitern veranlasst. Dies war von der IG Metall kritisiert
worden. In der Fabrik arbeiten nach Unternehmensangaben rund 12.000
Menschen.

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