Weniger Apotheken in Sachsen
Kostendruck, Personalmangel, Lieferengpässe und Konkurrenz durch
Online-Handel: Den Apotheken ging es schon mal besser. Die Linken
halten den Zugang zu Medikamenten für eine Frage der Gerechtigkeit.
Dresden (dpa/sn) - Die Zahl der Apotheken in Sachsen sinkt weiter.
Das machen Anfragen der Linke-Politikerin Susanne Schaper im Landtag
deutlich. Demnach sank die Anzahl von 938 im Jahr 2021 auf 902 im
vergangenen Jahr. In diesem Jahr sind es bisher nur noch 887. Es gab
bis dato keine Neugründung, aber 15 Schließungen.
Linke: Zugang zu Medikamenten ist eine Frage der Gerechtigkeit
«Die Apotheken in Sachsen kämpfen gegen viele Widrigkeiten:
Kostendruck, Personalmangel, Lieferengpässe und die Konkurrenz durch
Versandapotheken», sagte Schaper. Ihre Partei wolle das
Apothekensterben stoppen. Der Zugang zu Medikamenten sei eine «Frage
der Gerechtigkeit».
«Die Apotheke vor Ort ist unverzichtbar, weil sie niedrigschwellig
pharmazeutische Beratung bietet. Unsere alternde Bevölkerung ist
darauf angewiesen», argumentierte Schaper. Auch angesichts der
Medikamentenengpässe und der Herstellung von Rezepturen seien die
Apotheken unverzichtbar.
Bedingungen für Betrieb einer Apotheke müssen besser werden
Damit wieder mehr junge Menschen Lust haben, eine Apotheke zu
betreiben oder dort mitzuarbeiten, müssten die Rahmenbedingungen
besser werden, schlussfolgern die Linken. Das fange bei den Honoraren
an und höre beim Abbau zeitraubender Bürokratie nicht auf. «Die
Honorare müssen dynamisch an die Inflation angepasst werden.»
Nach Ansicht der Linken sollten Apotheker zudem mehr
Entscheidungsspielraum bei der Abgabe von Arzneimitteln bekommen.
«Bund und Freistaat müssen aktiv werden, damit Lieferengpässe
reduziert werden und mehr Ausbildungsplätze entstehen.
Profitinteressen der Pharmaindustrie müssen hintanstehen.»
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