Kinderschutzhaus in Fürth eröffnet
Alle Beteiligten unter einem Dach vereinen für den bestmöglichen
Schutz der Betroffenen: Mit diesem Ansatz möchte eine neue
Einrichtung künftig Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen
betreuen.
Fürth (dpa/lby) - In Fürth gibt es künftig ein Kinderschutzhaus für
die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Gewalterfahrungen. Die
Einrichtung setzt auf einen institutionenübergreifenden Ansatz, bei
dem Vertreter von Medizin, Justiz, Polizei und Jugendämtern an einem
einzigen Ort zusammenkommen, wie die Stiftung Kinderförderung von
Playmobil mitteilte, die das Projekt initiiert hat.
Auf diese Weise sollen lange Wartezeiten und Mehrfachaussagen sowie
die Wiederholung von Untersuchungen für Betroffene von Gewalt und
Sexualstraftaten vermieden werden. Eine enge Vernetzung der
verschiedenen Institutionen soll es demnach ermöglichen, dass alle
Gespräche und Untersuchungen der Rechtsmediziner, Kinderärzte,
Psychologen und Sozialarbeiter in einer den Kindern bekannten
Umgebung stattfinden.
Das Kinderschutzhaus steht unter der Trägerschaft des Klinikums
Fürth. Die Stiftung hat das Projekt laut eigenen Angaben mit einem
Millionenbetrag unterstützt und garantiert den Betrieb für die
nächsten fünf Jahre.
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) teilte zur Eröffnung mit, dieses
Haus sei mehr als nur ein Gebäude. Es sei ein Ort der Hoffnung und
Unterstützung für die betroffenen Kinder und Jugendlichen und deren
Familien. «Mit seinem ganzheitlichen Versorgungsansatz hat es schon
jetzt bundesweiten Vorbildcharakter», sagte Herrmann laut Mitteilung.
«Im weiteren Projektverlauf wollen wir dann eine regionale
Erweiterung andenken und umsetzen.»
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