Urabstimmung über Streik bei kommunalen Kliniken

Tarifgespräche über mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen in
Krankenhäusern stocken. Die Ärztegewerkschaft stellt daher jetzt
Weichen in Richtung Arbeitskampf.

Berlin (dpa) - In der Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte an
kommunalen Kliniken will die Gewerkschaft Marburger Bund den Druck
weiter erhöhen. Die große Tarifkommission beschloss eine Urabstimmung
über «umfangreiche Arbeitskampfmaßnahmen» im neuen Jahr. Das Ergebn
is
soll vor Weihnachten bekanntgegeben werden. Die Vorsitzende Susanne
Johna sagte, die Arbeitgeber nähmen die Ärztinnen und Ärzte in den
Krankenhäusern offensichtlich nicht ernst. «Darauf müssen und werden

wir die entsprechende Antwort geben.» In den nächsten Wochen sind
demnach auch bereits regionale Warnstreiks möglich.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber hatte zuvor in der fünften
Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das unter anderem ein
Gehaltsplus von 5,5 Prozent enthält. Die Tarifkommission der
Gewerkschaft wies das Angebot als inakzeptabel zurück und monierte
mehrere vorgesehene Monate ohne Erhöhung. Der Marburger Bund fordert
für die 60.000 Ärztinnen und Ärzte 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf

ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. In der
Tarifrunde hatte es bereits Warnstreiks gegeben.

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