Städtetag fordert Stopp der Schließung von Notfallpraxen

Ab April sollen nach und nach 18 Notfallpraxen im Südwesten wegen des
Ärztemangels schließen. Die Städte im Land wollen dabei mitreden und

fordern einen Stopp der Pläne.

Stuttgart (dpa/lsw) - Aus Sicht des Städtetags muss die geplante
Schließung von 18 Notfallpraxen in Baden-Württemberg vorerst gestoppt
werden. «Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie die beabsichtigten
Entlastungen für die Niedergelassenen an der richtigen Stelle und in
der richtigen Reihenfolge stattfinden können», appellierte der
Präsident des Städtetags, der Karlsruher Oberbürgermeister Frank
Mentrup, an die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg. Als
Grund für die Schließungen hatte die Kassenärztliche Vereinigung den

Ärztemangel genannt.

Für die Schließung funktionierender Standorte sei es definitiv zu
früh, solange nicht überzeugend dargestellt werden könne, dass das
neue Konzept aufgehe, so Mentrup. «Das würde sofort und ungebremst in
die falsche Richtung steuern und die Notaufnahmen der Kliniken und
die Hausarztpraxen vor Ort noch zusätzlich belasten.» Er forderte die
Aussetzung der geplanten Schließungen und gemeinsame Gespräche mit
den Betroffenen vor Ort.

18 Standorte sollen nach und nach schließen

Die KVBW hatte angekündigt, 18 Standorte in Baden-Württemberg
schließen zu wollen. Acht Praxen hatte die KVBW bereits im Laufe des
Jahres dauerhaft geschlossen. Umgesetzt werden sollen die
Schließungen schrittweise ab April 2025. 

Künftig soll laut KVBW im Land gelten, dass 95 Prozent der Patienten
innerhalb von 30 Fahrminuten eine Notfallpraxis erreichen sollen,
alle anderen innerhalb von maximal 45 Minuten. Zudem sei vorgesehen,
dass es nur noch Standorte in Verbindung mit einem Krankenhaus mit
Notaufnahme gebe. 

Der ärztliche Bereitschaftsdienst in den Notfallpraxen hilft weiter,
wenn der Hausarzt nicht geöffnet hat - etwa bei einer schweren
Erkältung oder starken Bauchschmerzen.

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