Regionale Unterschiede bei Personalmangel im Rettungsdienst

In Hessen fehlen Rettungsdiensten mancherorts Sanitäter. Die
Personaldecke ist neben der Finanzierung eines der Themen, die bei
einem Symposium des DRK-Landesverbands auf der Tagesordnung stehen.

Kassel/Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Finanzierung und Sicherstellung von

Personal zählen laut dem DRK-Landesverband Hessen zu den zentralen
Herausforderungen des Rettungsdienstes. «Wir haben, wie andere
Bereiche auch, einen Mangel an Fachkräften. Und auch beim Nachwuchs
könnte es besser sein», sagte der stellvertretende
Landesgeschäftsführer Jens Dapper. 

Dabei bestünden regionale Unterschiede. «Es gibt
Rettungsdienstbereiche, die haben keine offenen Stellen und es gibt
welche, die haben sehr viele.» Der Landesverband stelle ein leichtes
Nord-Süd-Gefälle fest. «Wir haben im Norden mehr noch den Bedarf zu
werben als im Süden.»

Zudem sei der Bedarf volatil, weil es in der Bedarfsanalyse immer
wieder zu Veränderungen komme, etwa wenn ein Krankenhaus komplett
oder einige Bereiche schließe. «Dann braucht es von einer auf die
andere Sekunde mehr Notfallsanitäter, weil sich die Anfahrt zum
nächstgelegenen Krankenhaus verändert», erklärte Dapper. Die
Versorgung der Bevölkerung im Notfall sei aber absolut
sichergestellt, nicht nur beim DRK, sondern auch über die anderen
eingebundenen Rettungsdienste. «Es besteht keine Sorge in der
Notsituation, dass Bevölkerungsteile nicht versorgt sind.»

Überstunden und Einsätze an freien Tagen

Für die Mitarbeiter bedeute eine dünne Personaldecke allerdings nicht
selten Überstunden oder auch Einsätze an freien Tagen. «Längere
Arbeitszeiten sind ein zentrales Thema im Umfeld eines
Notfallsanitäters», so Dapper. Auch beim Thema Ausbildung sieht er
Luft nach oben. 2023 habe es in Hessen 682 Auszubildende gegeben,
davon alleine 500 beim DRK. «Pro Jahrgang kommen immerhin etwa 150
bis 200 Auszubildende neu in die Notfallsanitäter-Ausbildung. Es
könnten aber auch noch mehr sein.»

Die ausreichende Personaldecke sowie die Förderung des Nachwuchses
sind auch Thema beim 21. DRK-Rettungsdienstsymposium am Donnerstag
und Freitag in Kassel. Zudem stehen bei dem Treffen unter dem Motto
«Rettungsdienst - Dienst am Menschen oder Dienst am System» die
Finanzierung des Rettungsdienstes sowie seine organisatorischen
Strukturen im Mittelpunkt. Zu der Veranstaltung wird auch Hessens
Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU) erwartet.

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