Der Mpox-Notfallausschuss tagt

Aus afrikanischen Staaten wurden in diesem Jahr schon mehr als 50.000
Verdachtsfälle von Mpox gemeldet. Inzwischen werden viele Menschen
geimpft. Experten beraten heute über weitere Maßnahmen.

Genf (dpa) - Die Mpox-Ausbrüche in afrikanischen Staaten beschäftigen
aktuell den Notfallausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Dieses Gremium aus gut einem Dutzend unabhängiger Expertinnen und
Experten muss sich alle drei Monate treffen, weil die WHO im August
wegen Mpox (früher Affenpocken) einen Gesundheitsnotstand ausgerufen
hatte. Es berät nun über das weitere Vorgehen.

Für Beunruhigung sorgte dieses Jahr die neue Virus-Klade 1b, die sich
von der Demokratischen Republik Kongo aus ausgebreitet hat und
womöglich schwerere Erkrankungen verursacht. Eine Mpox-Infektion
verläuft normalerweise mild mit Hautausschlag und Fieber. Sie kann
aber bei kleinen Kindern oder immungeschwächten Menschen tödlich
sein. 

Laut WHO wurden in afrikanischen Ländern in diesem Jahr bereits gut
50.000 Verdachtsfälle von Mpox allgemein gemeldet. 12.000
Mpox-Infektionen wurden im Labor nachgewiesen. Die Europäische
Gesundheitsbehörde schätzt das Mpox-Risiko für die allgemeine
Bevölkerung in Europa als gering ein. Im Oktober wurde erstmals eine
Ansteckung mit der Klade Ib in Deutschland gemeldet. Die Person hatte
sich im Ausland angesteckt. 

Die Erklärung einer «gesundheitlichen Notlage von internationaler
Tragweite» (PHEIC) hat keine konkreten Folgen. Es ist aber die
höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Die Maßnahme soll die

internationale Gemeinschaft wachrütteln, damit sie alles tut, um die
Ausbreitung einzudämmen. Eine solche Notlage erklärte die WHO auch zu
Beginn der Corona-Pandemie.

In Sachen Mpox hat sich seit der Notlageerklärung im August einiges
getan: so wurden neue Gelder für Einsätze in den betroffenen Gebieten
frei. Ebenso wurde die Prüfung von möglichen Impfstoffen mit
Hochdruck vorangetrieben. Die WHO erteilte für einige eine
Notfallzulassung, was die Verteilung erleichtert. 

Die WHO will noch am Abend über die Ergebnisse der Beratungen
informieren.

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