Cannabis-Straftaten seit Legalisierung in Berlin gesunken
Kiffen ist seit April weitestgehend legal. Eine Anfrage der Grünen
zeigt: Seit dem neuen Gesetz werden in Berlin deutlich weniger
Cannabis-Straftaten verzeichnet.
Berlin (dpa) - Seit der weitgehenden Legalisierung im Frühling sind
die Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis in Berlin deutlich
zurückgegangen. Das geht aus einer Antwort der Gesundheitsverwaltung
auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco
hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Demnach erfasste die Datenbank der Polizei zwischen Anfang April und
Ende Oktober 1.685 Straftaten nach dem Cannabis-Gesetz, darunter
unerlaubter Handel oder unerlaubter Besitz.
Zudem wurden 81 Ordnungswidrigkeiten erfasst, dazu zählen etwa
Verstöße gegen die Konsumverbotszonen. Zum Vergleich: Im gleichen
Zeitraum 2023 waren es den Angaben zufolge 5.315 Straftaten. Sie
wurden allerdings - vor der Teil-Legalisierung - noch nach dem
Betäubungsmittelgesetz erfasst.
Franco: Cannabis-Gesetz zeigt «entgegen Panikmache» schon Erfolge
«Das Cannabis-Gesetz zeigt entgegen aller Panikmache bereits nach
wenigen Monaten erste Erfolge. Die Entkriminalisierung sollte dazu
führen, dass Cannabiskonsumierende nicht mehr unnötig verfolgt,
kriminalisiert und stigmatisiert werden», sagte Franco. Knapp 80
Prozent der cannabisbezogenen Straftaten seien bisher Konsumdelikte
gewesen. «Sie werden auf Dauer komplett wegfallen und damit Polizei
und Justiz entlasten.»
Das Rauchen von Marihuana oder Haschisch ist seit dem 1. April
erlaubt, allerdings müssen in der Öffentlichkeit Abstände zu Kindern,
Jugendlichen, Kitas, Schulen und Spielplätzen eingehalten werden.
25 Gramm Cannabis dürfen Erwachsene dabeihaben, mehr als 30 Gramm
sind strafbar. Konsumenten dürfen Cannabis in bestimmten Mengen
selbst anbauen oder Mitglied in einem Anbau-Club werden und es so
beziehen. Verkauf und Kauf sind weiter verboten.
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