Grippe-Impfquote in Thüringen weiter gesunken
Die Zeiten, in denen Thüringer höhere Impfquoten bei der
Grippeschutzimpfung als andere Bundesländer haben, scheinen vorbei.
Die Beteiligung ist niedriger als vor der Corona-Pandemie.
Erfurt (dpa/th) - Die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung nimmt in
Thüringen nach Angaben von Krankenkassen weiter ab. Allein bei der
AOK Plus, größte gesetzliche Kasse im Freistaat, sank die Impfquote
im vergangenen Jahr auf 17,2 Prozent, wie die Kasse auf Anfrage
mitteilte. Insgesamt hätten sich 2023 rund 180.300 AOK-Versicherte in
Arztpraxen gegen Virusgrippe impfen lassen.
2022 waren es rund 196.000, was einer Quote von 18,7 entsprach.
Impfungen bei Betriebsärzten sind in diesen Zahlen nicht erfasst.
2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, hatte die Impfquote
bei AOK-Versicherten nach früheren Angaben der Kasse noch bei 22,2
Prozent gelegen.
Die AOK Plus hat in Thüringen rund eine Million Versicherte, das ist
die Hälfte der Bevölkerung. Auch andere Krankenkassen beobachten eine
Abwärtstendenz bei der Grippeschutzimpfung seit dem Ende der
Corona-Pandemie. Beim Krankenkassenverband VdEK, zu dem große
bundesweite Kassen wie Techniker Krankenkasse (TK), Barmer und DAK
gehören, ging die Grippe-Impfquote von 25,4 Prozent im Jahr 2022 auf
23,8 Prozent im vergangenen Jahr zurück.
Auch Ältere lassen sich weniger impfen
Der Rückgang betrifft auch die Altersgruppe der über 60-Jährigen, bei
der die Beteiligung in der Regel deutlich höher ist als bei Jüngeren.
Menschen über 60 Jahren wird die Schutzimpfung von der Ständigen
Impfkommission (Stiko) ebenso wie chronisch Kranken und medizinischem
Personal empfohlen.
Bei den VdEK-Mitgliedskassen mit rund 500.000 Versicherten in
Thüringen haben sich 2023 rund 44 Prozent der Versicherten über 60
gegen Grippe impfen lassen. 2022 waren es 46,6 Prozent, 2021 noch
49,6 Prozent. TK-Landeschef Guido Dressel wies darauf hin, dass eine
Grippe bei älteren Menschen oft schwerer verläuft und häufiger zu
Komplikationen wie Lungenentzündung führt.
Die Impfung könne zwar keinen hundertprozentigen Schutz
gewährleisten. Allerdings verlaufe eine Virusgrippe bei geimpften
Personen in der Regel milder als bei Ungeimpften. In der
zurückliegenden Grippesaison waren in Thüringen nach früheren Angaben
des Gesundheitsministeriums 30 Grippetote gezählt worden.
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