12 Millionen Menschen in Notaufnahmen behandelt
Notaufnahmen in Deutschland melden 2023 einen Höchststand an
Patienten.
Wiesbaden (dpa) - In deutschen Krankenhäusern sind im vergangenen
Jahr mehr als zwölf Millionen ambulante Notfälle behandelt worden.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren diese
12,4 Millionen Fälle der höchste Wert seit Beginn der Erfassung 2018.
Damit seien im Schnitt täglich 34.000 Menschen in Notaufnahmen
behandelt worden. Die Zahl der stationären Behandlungen in den
Kliniken insgesamt betrug 2023 rund 17,2 Millionen.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz, kritisierte, dass viele
kassenärztliche Bereitschaftsdienste und ambulante Notfallpraxen
zusammengestrichen würden. «Gerade Patientinnen und Patienten in
strukturarmen Regionen trifft das hart», sagte Vorstand Eugen Brysch.
«Das ist der Grund, warum Rettungsdienste und Krankenhäuser mit ihren
Notaufnahmen überlastet sind.»
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) forderten eine schnelle
Umsetzung der von der geplatzten Ampel-Koalition ursprünglich
geplanten Reform der Notfallversorgung. Eine neue Regierung müsse die
guten Vorarbeiten in der nächsten Wahlperiode sofort aufgreifen und
schleunigst ins Ziel führen, sagte die Chefin des AOK-Bundesverbands,
Carola Reimann. Die Gesetzespläne zielen darauf, dass Patienten mit
dringenden Anliegen gezielter in passende Behandlungsangebote gelenkt
werden, statt gleich ins Krankenhaus zugehen
Die Corona-Pandemie führte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
zu einem Rückgang der Fallzahlen in den Notaufnahmen. «Patientinnen
und Patienten vermieden offenbar, wenn möglich, den Besuch einer
Notfallambulanz», hieß es. Im Jahr 2020 lag die Zahl der ambulanten
Notfallbehandlungen mit 9,4 Millionen auf dem niedrigsten Niveau seit
dem Jahr 2018, seitdem stiegen die behandelten Notfälle allerdings
jährlich an.
Zahl der Beschäftigten im Rettungsdienst steigt
Auch die Beschäftigungszahlen beim Rettungsdienst werteten die
Statistiker aus: Rund 86.000 Menschen waren im Jahr 2022 in
Deutschland im Rettungsdienst beschäftigt, hinzu kamen zahlreiche
Ehrenamtliche. Die Zahl der hauptamtlich im Rettungsdienst
Beschäftigten nahm demnach innerhalb von zehn Jahren um 71 Prozent
zu. Im Jahr 2012 hatten noch rund 50.000 Menschen im Rettungsdienst
gearbeitet.
Damit fiel der Zuwachs im Rettungsdienst deutlich stärker aus als im
Gesundheitswesen insgesamt. Dort stieg die Zahl der Beschäftigten im
selben Zeitraum nur um 19 Prozent.
Männer besonders häufig im Rettungsdienst beschäftigt
Zwei Drittel (66 Prozent) der Beschäftigten im Rettungsdienst machten
Männer aus. Der Frauenanteil sei in den vergangenen Jahren jedoch
gestiegen - von 27 Prozent im Jahr 2012 auf 34 Prozent im Jahr 2022.
Im Gesundheitswesen insgesamt zeigt sich laut Bundesamt ein anderes
Bild: Hier machten Männer 2022 nur ein Viertel (25 Prozent) der
Beschäftigten aus. Die große Mehrheit (75 Prozent) des
Gesundheitspersonals war weiblich.
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